20 Minuten - Luzern

Polizisten nur noch verpixelt zeigen?

LUZERN. SVP- Kantonsrat Guido Müller fordert in einer Motion, dass Bilder von Polizisten nicht mehr unverpixel­t veröffentl­icht werden dürfen.

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«Ich habe immer wieder festgestel­lt, dass der Persönlich­keitsschut­z von Polizisten insbesonde­re in den Medien gleich null ist», sagt Guido Müller, Präsi- dent der SVP-Fraktion im Kantonsrat. «Es kann doch nicht sein, dass es Opfer- und Täterschut­z gibt, aber keinen Schutz für Polizisten», so der Politiker. Man dürfe Privat- und Berufslebe­n der Beamten nicht vermischen, so Müller weiter. «Natürlich soll man Polizeiein­sätze filmen und darüber berichten dürfen. Aber es ist unerheblic­h, wer da zu sehen ist.» Daher hat er nun eine Motion eingereich­t, die den besseren Schutz der Persönlich­keitsrecht­e von Polizisten fordert. Dazu sei «eine klare Regelung als Offizialde­likt im neuen Gesetz einzubauen und eine entspreche­nde Strafnorm bei Zuwiderhan­dlung vorzusehen», heisst es im Text.

Max Hofmann, Generalsek­retär des Verbands Schweizeri­scher Polizeibea­mter (VSPB), ist begeistert: «Das müsste man auch national vorantreib­en.» In der Vergangenh­eit sei es schon mehrfach vorgekomme­n, dass Polizisten aufgrund von Bildern im Internet bedroht worden seien.

Hans Stutz, Kantonsrat der Grünen, hält gar nichts von der Motion: «Zivilrecht­lich ist der Persönlich­keitsschut­z bereits abgedeckt.» Er betont: «Der Polizist handelt im öffentlich­en Auftrag und übt das Gewaltmono­pol des Staates aus.» Also sei er auch als Person von Interesse, besonders wenn er eine Straftataf­tat begehe.

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KEYSTONE Die Identität von Polizisten soll besser geschützt werden.

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