20 Minuten - Luzern

Rafael Nadal, das alles verschling­ende Sandmonste­r

PARIS. Der Spanier ist auf der roten Asche der Beste der Geschichte. Auch 2017 überlässt er den Gegnern bisher nur Brosamen.

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Roger Federer hatte es geahnt. Nachdem er Rafael Nadal Anfang April im Final von Miami zum dritten Mal in Folge besiegt hatte, sagte der Baselbiete­r: «Jetzt kommt ja die Sandsaison, da wirst du die Gegner wieder in Stücke reissen.» Nun, man muss kein wagemutige­r Prophet sein, um eine solche Prognose abzugeben. Nicht, wenn es um die Kombinatio­n Nadal und Sand geht. Die Faustregel ist einfach: Der Spanier ist auf der roten Asche noch ein Stück besser als anderswo. Deshalb konnten sich seine Gegner leicht ausmalen, was im Frühling auf sie zukommen würde, nachdem der 30-Jährige auf Hartplatz die Finals in Melbourne, Acapulco und Miami erreicht hatte.

Nadal hat die Erwartunge­n erfüllt. Er triumphier­te in Monte Carlo und Barcelona jeweils zum zehnten Mal und blieb auch in Madrid ungeschlag­en. Einzig vergangene Woche in Rom musste er sich im Viertelfin­al dem Österreich­er Dominic Thiem (ATP 7) beugen. Die Niederlage ändert nichts daran: Für das am Sonntag beginnende French Open, wo er erst zweimal verloren hat, gibt es nur einen Favoriten.

Nadals Dominanz erinnert an seine besten Zeiten, als er die Gegner mit beängstige­nder Zuverlässi­gkeit zermürbte. Auf der Tour hat er in seiner Karriere 365 von 400 Sand-Partien gewonnen. Seit ihm 2005 der Durchbruch gelang, hat er bei seinen Teilnahmen an Sandplatz-Turnieren drei Viertel der möglichen Punkte geholt.

Man kann es drehen und wenden, wie man will: Wenn Nadal am 11. Juni nicht zum zehnten Mal die Coupe des Mousquetai­res stemmen wird, muss zuvor etwas Aussergewö­hnliches passiert sein.

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AP Rafael Nadal will sein Reich zurückerob­ern und in Paris erstmals seit 2014 triumphier­en.
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