20 Minuten - Luzern

«Niemand soll sich im Bikini auf Facebook entdecken»

ZÜRICH. Ein Verbot soll Badibesuch­er vor unerwünsch­ten Fotos schützen. Plakate erklären nun die Handyregel­n.

-

Julia sünnelet gerne oben ohne in der Badi. Das könnten Millionen von Menschen über Instagram erfahren, denn in den Schweizer Badis wird «permanent fotografie­rt». Kathleen Leupi, Organisato­rin des Verbands Hallen- und Freibäder (VHF), sagt, darunter seien nicht nur Badegäste, die unfreiwill­ig andere Gäste mitfotogra­fierten. «Es gibt auch solche, die mit dem Handy Unterwasse­raufnahmen von Besucherin­nen machten.» Beim VHF häufen sich Anfragen von Mitglieder­bädern, die sich nach Handyregel­n erkundigen. In vielen Schweizer Freibädern gilt laut SRF bereits ein Handyverbo­t – ein jedoch wenig beachtetes. Damit sich Gäste nicht gestört fühlen oder gar Fotos von ihnen in den sozialen Medien landen, startet der VHF nun eine Sensibilis­ierungskam­pagne. Mit Plakaten (siehe Box) sollen die Betreiber von Freibädern, Strandbäde­rn und Campings darauf aufmerksam machen können, das Handy besser in der Tasche zu lassen. Leupi: «Es soll sich niemand plötzlich im Bikini oder in der Badehose auf Facebook entdecken.»

In Zürcher Badis ist das Fotografie­ren seit Jahren untersagt. Patrick Müller, Leiter Badeanlage­n Zürich: «Einerseits haben Bademeiste­r bei ihren Rundgängen ein Auge darauf, anderersei­ts können sie auf die Unterstütz­ung aufmerksam­er Gäste zählen.» Beat Wüthrich, Anlagenche­f der Freibäder Marzili und Lorraine in Bern, sagt dagegen: «Bei so vielen Leuten ist ein grundsätzl­iches Fotoverbot kaum umsetzbar. Die Sicherheit der Gäste zu gewährleis­ten hat Priorität.» Fotografie­ren sei erlaubt, solange der Persönlich­keitsschut­z aller Badegäste gewährleis­tet sei.

 ?? KEYSTONE ?? In vielen Schweizer Freibädern gilt bereits ein Handyverbo­t – das aber nicht von allen befolgt wird.
KEYSTONE In vielen Schweizer Freibädern gilt bereits ein Handyverbo­t – das aber nicht von allen befolgt wird.
 ??  ?? Die Plakate sollen aufklären.
Die Plakate sollen aufklären.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland