Apples neuer Zahldienst macht Twint Konkurrenz
CUPERTINO. Auch Apple lanciert einen Dienst für Geldüberweisungen zwischen Nutzern. Kann die Schweizer Lösung Twint das überleben?
Bald könnte sich der Konflikt zwischen den Bezahldiensten Apple Pay und Twint weiter verschärfen. Apple hat angekündigt, auch einen Dienst zum Versenden von Geld zwischen Privatpersonen lancieren zu wollen. Die Funktion soll in Zukunft bei iPhones oder iPads innerhalb des Apple-eigenen Nachrichtendienstes Apple Messages vorinstalliert sein. Nutzer können sich dann im Stil einer SMS-Nachricht gegenseitig Geld zusenden. Für Jean-Claude Frick, Experte beim Vergleichsdienst Comparis, ist die Lancierung des neuen Dienstes von Apple «genau der Baustein, der noch gefehlt hat, um Apple Pay klar in Vorlage zu bringen». Die Funktion soll gemeinsam mit dem neuen Betriebssystem iOS 11 – vorerst nur in den USA – lanciert werden.
Wann genau der Dienst in die Schweiz kommt, ist laut Apple noch unklar. Dass es wohl noch etwas dauert, darüber dürfte der Schweizer Bezahldienst Twint froh sein. Grund: Bisher ist Twints grosser Vorteil gegenüber Apple Pay nämlich, dass sich die Nutzer auch gegenseitig Geld zuschicken können. Offiziell macht man sich bei Twint aber keine Sorgen. Eine Sprecherin erklärt: «Für uns heisst die Lancierung, das wir auf dem richtigen Weg sind – Twint hat jetzt schon alle Funktionalitäten, die andere erst einführen möchten.»
Laut Verivox-Experte Ralf Beyeler hat Twint in der Schweiz trotzdem einen Marktvorteil: Die Schweizer Banken boykottieren Apple Pay. «Vielen Kunden, die Apple Pay eigentlich wollen, ist der Aufwand zu gross, dafür eine neue Kreditkarte zu bestellen», so Beyeler. Dax Dow Jones Nasdaq