Terror in Teheran: Iran zeigt auf den Erzfeind Saudiarabien
TEHERAN. Zwei Anschläge haben die iranische Hauptstadt erschüttert. Der IS reklamiert die Taten für sich. Die Revolutionsgarden machen aber Riad dafür verantwortlich.
Selbstmordattentäter und Bewaffnete stürmten gestern das Parlament und das Mausoleum des Revolutionsführers Ayatollah Ruhollah Khomeini in Teheran. Mindestens 13 Menschen wurden getötet, Dutzende wurden verletzt. Das IS-Sprachrohr Amaq meldete, «IS-Kämpfer» hätten die Anschläge auf die symbolträchtigen Stätten begangen. In einem ungewöhnlichen Schritt veröffentlichte es ein Video der Angreifer aus dem Parlament, während der Angriff noch lief. Dessen Echtheit ist jedoch unklar. Es wäre das erste Mal, dass die sunnitische Terrormiliz im Iran einen grossen Anschlag verübt hätte. Sie betrachtet die schiitische Mehrheit der Iraner als Abtrünnige, die den Tod verdient hätten. Auf Twitter wird auch gemutmasst, der IS könnte die Anschläge als eine Art PR-Aktion durchgeführt haben, um Mitglieder anzuwerben.
Die iranischen Revolutionsgarden vermuten jedoch den Erzfeind Saudiarabien dahinter – und bringen auch den US-Präsidenten ins Spiel: Es sei «vielsagend», dass die Taten verübt worden seien, kurz nachdem Donald Trump Saudiarabien die Unterstützung der USA zugesichert habe. Sollte Riad involviert sein, könnte das laut iranischen Beobachtern sogar ein Kriegsgrund sein, schreibt «Spiegel online». Die Saudis sind auch an der Isolation von Katar beteiligt, das gute Beziehungen zum Iran unterhält.