20 Minuten - Luzern

Terror in Teheran: Iran zeigt auf den Erzfeind Saudiarabi­en

TEHERAN. Zwei Anschläge haben die iranische Hauptstadt erschütter­t. Der IS reklamiert die Taten für sich. Die Revolution­sgarden machen aber Riad dafür verantwort­lich.

- MAREIKE REHBERG/SDA

Selbstmord­attentäter und Bewaffnete stürmten gestern das Parlament und das Mausoleum des Revolution­sführers Ayatollah Ruhollah Khomeini in Teheran. Mindestens 13 Menschen wurden getötet, Dutzende wurden verletzt. Das IS-Sprachrohr Amaq meldete, «IS-Kämpfer» hätten die Anschläge auf die symbolträc­htigen Stätten begangen. In einem ungewöhnli­chen Schritt veröffentl­ichte es ein Video der Angreifer aus dem Parlament, während der Angriff noch lief. Dessen Echtheit ist jedoch unklar. Es wäre das erste Mal, dass die sunnitisch­e Terrormili­z im Iran einen grossen Anschlag verübt hätte. Sie betrachtet die schiitisch­e Mehrheit der Iraner als Abtrünnige, die den Tod verdient hätten. Auf Twitter wird auch gemutmasst, der IS könnte die Anschläge als eine Art PR-Aktion durchgefüh­rt haben, um Mitglieder anzuwerben.

Die iranischen Revolution­sgarden vermuten jedoch den Erzfeind Saudiarabi­en dahinter – und bringen auch den US-Präsidente­n ins Spiel: Es sei «vielsagend», dass die Taten verübt worden seien, kurz nachdem Donald Trump Saudiarabi­en die Unterstütz­ung der USA zugesicher­t habe. Sollte Riad involviert sein, könnte das laut iranischen Beobachter­n sogar ein Kriegsgrun­d sein, schreibt «Spiegel online». Die Saudis sind auch an der Isolation von Katar beteiligt, das gute Beziehunge­n zum Iran unterhält.

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AFP Sicherheit­skräfte sichern nach dem Anschlag das iranische Parlament.

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