Taugen Memes auf Plakaten als Werbemittel?
ZÜRICH. Memes gehören zur Internetkultur. Davon wollen nun auch Firmen wie McDonald’s profitieren.
Ein Foto, darüber etwas fetter weisser Text – fertig ist das Meme. Online kann man Memes kaum entkommen. Seit einigen Tagen zieren sie nun auch Plakate in der Fussgängerzone. Die Fast-Food-Kette McDonald’s wirbt in der Schweiz zurzeit mit Sujets in typischer Meme-Aufmachung. «Wänn dir vorstellsch, dass de Chicken Caprese dir ghört», heisst es etwa über einem Bild von einer Katze mit ausgestreckten Vorderbeinen neben einem Poulet-Sandwich.
«Unsere aktuelle Werbekampagne soll junge Erwachsene ansprechen – Memes sind bei ihnen sehr beliebt», erklärt das Unternehmen. Laut eigenen Angaben ist McDonald’s das erste grosse Unternehmen, das in der Schweiz mit dem Meme-Look wirbt.
«Die McDonald’s-Werbung ist irgendwie stumpf», findet Zeki Bulgurcu. Der 27-Jährige betreibt Swissmeme und erreicht mit seinen Posts Zehntausende. Allein auf Instagram hat er über eine halbe Million Followers. «McDonald’s versucht mit der Werbung krampfhaft, lustig zu sein und Jugendliche anzusprechen.» Das sei wenig authentisch. «Die verwendeten Bilder wirken zufällig gewählt», erklärt er. Es gehe also nicht darum, ein Meme zu kreieren, sondern den Meme-Stil als Form von Werbung zu benutzen. «Die Überlegung scheint: Memes sind bei Jugendlichen im Trend, also machen wird daraus eine Werbung.»
McDonald’s ist mit der Kampagne zufrieden: «Bis jetzt sind die Reaktionen und Kommentare auf Social Media durchweg positiv. Wir nehmen das als Bestätigung, dass wir damit den Geschmack unserer jungen Zielgruppe getroffen haben», teilt das Unternehmen mit. Stoxx 50 Dax Dow Jones Nasdaq