20 Minuten - Luzern

Schulklass­enbesuche ärgern SVP-Politikeri­n

BERN. Ob Schulproje­kt oder Bundeshaus­besuch – Nationalrä­tin Barbara Steinemann ärgert sich über « seichte Fragen ».

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Im Bundeshaus wuseln derzeit nicht nur Politiker anlässlich der Sommersess­ion durch die Wandelhall­e, sondern auch Schulklass­en. Viele Lehrer organisier­en neben dem Bundeshaus­besuch auch eine kurze Debatte mit Parlamenta­riern. Damit können nicht alle etwas anfangen: «Einige Schüler stellen sehr seichte Fragen und werden von ihren linken Klassenleh­rern im Vornherein stark beeinfluss­t», sagt SVP-Nationalrä­tin Barbara Steinemann. Eine Schülerin habe etwa einmal gefragt, wie die Schweiz es schaffen könne, dass sich alle nur noch vegan ernähren. Ebenfalls nerven Steinemann die Anfragen für Schulproje­kte. Gerade

letzte Woche kontaktier­te sie eine Kantiklass­e für ein Interview zum Thema «Integratio­n». «Ich habe sofort gemerkt, dass das Schulproje­kt die Idee eines Lehrers ist, der in einer rosaroten Fantasiewe­lt lebt», sagt Steinemann. «Da löscht es mir ab.»

Steinemann betont, dass sie Ausflüge ins Bundeshaus oder Schulproje­kte grundsätzl­ich eine gute Idee findet. Aber: «Auch 17-jährige Kantischül­er sind noch nicht bereit, komplexe politische Sachverhal­te zu verstehen.» Die Lehrer müssten ihre Klas

sen im Voraus aus- gewogen informiere­n.

Jürg Brühlmann vom Schweizeri­schen Lehrerverb­and betont, dass die heutigen Schüler sich keinesfall­s von ihren Lehrern instrument­alisieren liessen. Zudem bereiteten die Lehrkräfte die Besuche genau vor und informiert­en die Schüler über die verschiede­nen politische­n Standpunkt­e zu einem Thema. Brühlmann: «Leider zeigt die Politik an der Finanzieru­ng von Angeboten wie ‹Jugend debattiert› oder ‹Schulen nach Bern› kaum Interesse.»

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KEYSTONE Schüler verfolgen eine Abstimmung im Nationalra­t.

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