Schulklassenbesuche ärgern SVP-Politikerin
BERN. Ob Schulprojekt oder Bundeshausbesuch – Nationalrätin Barbara Steinemann ärgert sich über « seichte Fragen ».
Im Bundeshaus wuseln derzeit nicht nur Politiker anlässlich der Sommersession durch die Wandelhalle, sondern auch Schulklassen. Viele Lehrer organisieren neben dem Bundeshausbesuch auch eine kurze Debatte mit Parlamentariern. Damit können nicht alle etwas anfangen: «Einige Schüler stellen sehr seichte Fragen und werden von ihren linken Klassenlehrern im Vornherein stark beeinflusst», sagt SVP-Nationalrätin Barbara Steinemann. Eine Schülerin habe etwa einmal gefragt, wie die Schweiz es schaffen könne, dass sich alle nur noch vegan ernähren. Ebenfalls nerven Steinemann die Anfragen für Schulprojekte. Gerade
letzte Woche kontaktierte sie eine Kantiklasse für ein Interview zum Thema «Integration». «Ich habe sofort gemerkt, dass das Schulprojekt die Idee eines Lehrers ist, der in einer rosaroten Fantasiewelt lebt», sagt Steinemann. «Da löscht es mir ab.»
Steinemann betont, dass sie Ausflüge ins Bundeshaus oder Schulprojekte grundsätzlich eine gute Idee findet. Aber: «Auch 17-jährige Kantischüler sind noch nicht bereit, komplexe politische Sachverhalte zu verstehen.» Die Lehrer müssten ihre Klas
sen im Voraus aus- gewogen informieren.
Jürg Brühlmann vom Schweizerischen Lehrerverband betont, dass die heutigen Schüler sich keinesfalls von ihren Lehrern instrumentalisieren liessen. Zudem bereiteten die Lehrkräfte die Besuche genau vor und informierten die Schüler über die verschiedenen politischen Standpunkte zu einem Thema. Brühlmann: «Leider zeigt die Politik an der Finanzierung von Angeboten wie ‹Jugend debattiert› oder ‹Schulen nach Bern› kaum Interesse.»