Sieg für Macrons Partei – Front National abgeschlagen
PARIS. Es sieht nach einem guten Start für den neuen Präsidenten aus: Macrons Partei kommt bei der Wahl aus dem Stand auf Platz 1.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat bei der gestrigen Parlamentswahl einen ersten Stimmungstest bestanden: Fünf Wochen nach seinem Amtsantritt lag seine erst letztes Jahr gegründete Partei La République en Marche klar vorn. Nach Auszählung von 46 Prozent der Stimmen kam Macrons Partei in der ersten Wahlrunde auf mehr als 26 Prozent. Zweitstärkste Kraft wurden die konservativen Republikaner mit 16 Prozent. Die rechtsextreme Partei Front National kam auf 14 Prozent, die Partei des Linkspolitikers Jean-Luc Mélenchon auf zehn. Die Sozialisten, bisher stärkste Kraft, stürzten auf sieben Prozent ab. Den Prognosen zufolge dürfte Macrons Partei bei der zweiten Wahlrunde am kommenden Sonntag mit mehr als 400 der 577 Abgeordneten- mandate klar die absolute Mehrheit in der Nationalversammlung gewinnen. Aufgrund des Mehrheitswahlrechts reicht es für den Front National nur für rund 10 Mandate – zu wenig, um die treibende Kraft der Opposition zu werden.
Zugleich zeichnete sich eine historisch niedrige Wahlbeteiligung von etwa 50 Prozent ab. Mit einer Parlamentsmehrheit im Rücken kann der sozialliberale Staatschef Reformen in die Tat umsetzen, um sein Land gegen islamistischen Terror zu wappnen und die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Frankreich leidet unter einer hohen Arbeitslosigkeit von zehn Prozent und einem hohen Schuldenberg von 96 Prozent der Wirtschaftsleistung.