«Meine Mumie ist feministisch»
LONDON. Sie hat für Riri getanzt, dann hat Hollywood die Algerierin entdeckt. Mit der Titelrolle in «The Mummy» stösst Sofia Boutella in neue Sphären vor.
Sie geht nicht, sie schwebt fast. Mit einem Selbstbewusstsein und der Anmut, wie sie nur Tänzerinnen haben, kommt Sofia Boutella zum Interview-Termin von «The Mummy» in London. Die Titelrolle ist der bisherige Höhepunkt in der Karriere der 35-Jährigen. 2007 zeigte sie ihr Bewegungstalent in einem Werbespot für Nike. Der Auftritt machte Eindruck, bald tourte die Hip-Hop-Tänzerin mit Superstars wie Madonna und Rihanna um den Erdball.
Erstmals in der langen Tradition der «The Mummy»-Filme, die es seit 1932 gibt, ist das Grauen weiblich. Für Sofia, die mit ihren Eltern als Zehnjährige nach Frankreich auswanderte, steht fest: Ihre Mumie ist feministisch. «Es ist ein solches Privileg, diese Rolle spielen zu dürfen. Und es ist super, dass der Regisseur sie einer Frau gegeben hat. Monster wurden immer nur von Männern dargestellt», sagt Boutella. Mit Pilates und Boxen brachte sie sich für den Dreh mit Superstar Tom Cruise in Form. Im Blockbuster zeigt sie sich als ägyptische Prinzessin Ahmanet spärlich bekleidet. «Ich fühle mich wohl in meiner Haut und meinem Körper. Ich habe generell kein Problem mit Nacktheit, wir haben alle dasselbe Zeug!»
Diese These untermauert sie auch in ihrem nächsten Prestigeprojekt: Neben Charlize Theron ist sie als taffe Spionin in «Atomic Blonde» dabei. Und die beiden zeigen sich in ihren lesbischen Sexszenen ziemlich freizügig. «The Mummy» läuft zurzeit im Kino, «Atomic Blonde» startet im August.