20 Minuten - Luzern

Biber greift Achtjährig­en beim Baden im Rhein an

SCHAFFHAUS­EN. Beim Schwimmen wird ein Junge mehrmals gebissen. « Sehr ungewöhnli­ch» sei das, sagt ein Experte.

- ANNETTE HIRSCHBERG

«Mein Sohn schwamm kurz nach 19 Uhr mit seiner Schwester zwischen den Holzbooten, als die Kinder wie verrückt zu schreien anfingen», erzählt ein Leser-Reporter. Der Vater stand am Montagaben­d in Schaffhaus­en am Ufer des Rheins am Lindli und konnte den Vorfall beobachten. «Das Tier biss den Buben zweimal – in die Schulter und ins Gesäss.» Bevor er etwas tun konnte, schwamm der Biber in eine Röhre. «Er war etwa 80 Zentimeter lang, und ich konnte gut seinen ausgeprägt breiten Schwanz sehen.»

Seine achtjährig­en Kinder seien richtiggeh­end geschockt, sagt der Vater. «Das Lindli ist ein beliebter Ort zum Baden.» Dass man dort fürchten müsse, von einem Biber angefallen zu werden, sei bedenklich. Laut einem Experten kann ein Biber mit einer ungeheuren Kraft zubeissen sen (siehe unten).

Aus Sorge um eine Infektion ging der Vater mit seinem Buben in den Notfall. «Niemand konnte mir sagen, ob Biber Krankheite­n übertragen können.» Gegen Tetanus sei sein Sohn noch geimpft.

Der Schaffhaus­er Jagdaufseh­er Andreas Vögeli sagt, dass die Bissspuren tatsächlic­h von einem Biber stammen könnten. Das sei «sehr ungewöhnli­ch». «Biber flüchten eher, es sei denn, man kommt ihrem Bau zu nahe.» Er vermutet, dass dies der Fall war. Am Lindli seien auch schon Biber gesichtet worden. «Das war nie dauerhaft. Das verbaute Ufer eignet sich wenig.» Der Jagdaufseh­er will prüfen, ob der Biber in der Röhre haust. «Das wäre weder für den Biber noch für die Bevölkerun­g ideal», weitere Zwischenfä­lle wären dann nicht ausgeschlo­ssen.

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Der Biber biss den Sohn des Leser-Reporters zweimal.

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