Stars auf Social Media: Wer nichts postet, killt die Karriere
LOS ANGELES. Ob ein Film gut performt, hängt auch von der Social- MediaPräsenz seiner Stars ab. Verweigerer kommen unter Zugzwang.
«Instagram befeuert den schlimmsten Teil meiner Seele», sagte Sienna Miller 2014 zur «Vogue». Dann war sie weg. Jetzt tauchte die 35-Jährige als @siennathing plötzlich wieder auf. Ihre Meinung über Social Media hat die Schauspielerin vermutlich nicht geändert. Sie tut, was sie muss. Oder wie der «Hollywood Reporter» schreibt: Sie «gab dem Druck nach». Denn die Präsenz von Stars auf Social Media beeinflusst den Erfolg an der Kinokasse.
Als Scarlett Johansson diesen Frühling mit «The Ghost in the Shell» baden ging, wurde unter anderem ihre fehlende Social-Media-Präsenz als Begründung angeführt. Die Mar- keting-Firma Marketo publizierte 2015 eine Infografik, nach der sich 87 Prozent der befragten Twitter-User bei der Filmwahl von Tweets beeinflussen lassen. Zunehmend reden auch Social-Media-Manager bei der Besetzung mit. Casting-Agenten suchen heute auf Youtube oder Instagram nach neuen Talenten. Dabei geht es vor allem um die quantifizierbare Fan-Gemeinde. Es ist kein Zufall, dass die derzeit verlässlichsten Geldmaschinen Hollywoods wie Chris Pratt, Vin Diesel und Dwayne «The Rock» Johnson auch online eine grosse FanBase haben.
Natürlich gibt es in Hollywood noch etliche SocialMedia-Verweigerer wie George Clooney, Angelina Jolie oder Brad Pitt – aber das sind Stars eines anderen Kalibers. Ob sich diese Show-Dinos den neuen Anforderungen in der Branche langfristig aber entziehen können, ist fraglich.