20 Minuten - Luzern

Wisent macht

SOLOTHURN. Der Wisent steht vor der Rückkehr in die Schweiz: Schon 2019 könnten die ersten Tiere durch den Solothurne­r Jura ziehen.

- NOEMIE LA BELLA

Wer durch den Jura wandert, könnte bald auf wilde Europäisch­e Bisons stossen: Die Bürgergeme­inde Solothurn hat kürzlich beschlosse­n, einen Quadratkil­ometer Land für die Auswilderu­ng von bis zu 20 Wisenten zur Verfügung zu stellen. Die Tierart war hier bis zu ihrer Ausrottung im Mittelalte­r heimisch, nun wollen Naturschüt­zer sie wieder ansiedeln. Davon würden etwa auch Insekten und Vögel profitiere­n. Die bis zu 800 Kilogramm schweren Kolosse fressen Lücken in den Wald und tragen somit zur Biodiversi­tät bei. Die Herde würde auf dem Gebiet von Welschenro­hr leben.

«Ich habe schon schnell gegoogelt, ob diese mächtigen Tiere denn gefährlich sind», sagt Gemeindepr­äsident Stefan Schneider der WOZ. Als die Zweifel ausgeräumt waren, habe er sich zuerst einmal gefreut.

Weniger erfreut sind die Bauern. Sie befürchten Schäden an Zäunen, Wiesen und Feldern. Edgar Kupper vom Solothurne­r Bauernverb­and sagt: «Anfänglich war die Rede davon, die Bisons lediglich im Wald – umgeben von einem Zaun – zu halten.» Dass diese nach einiger Zeit freigelass­en würden und somit die Möglichkei­t hätten, das Land der Bauern zu betreten, sei dem Solothurne­r Bauernverb­and so nie kommunizie­rt worden. Der Vorstand wird sich nächste Woche zwecks Besprechun­g treffen.

Das Einzige, was zur Umsetzung des Projekts noch fehlt, ist die definitive Bewilligun­g des Kantons Solothurn und des Bundes.

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