Wisent macht
SOLOTHURN. Der Wisent steht vor der Rückkehr in die Schweiz: Schon 2019 könnten die ersten Tiere durch den Solothurner Jura ziehen.
Wer durch den Jura wandert, könnte bald auf wilde Europäische Bisons stossen: Die Bürgergemeinde Solothurn hat kürzlich beschlossen, einen Quadratkilometer Land für die Auswilderung von bis zu 20 Wisenten zur Verfügung zu stellen. Die Tierart war hier bis zu ihrer Ausrottung im Mittelalter heimisch, nun wollen Naturschützer sie wieder ansiedeln. Davon würden etwa auch Insekten und Vögel profitieren. Die bis zu 800 Kilogramm schweren Kolosse fressen Lücken in den Wald und tragen somit zur Biodiversität bei. Die Herde würde auf dem Gebiet von Welschenrohr leben.
«Ich habe schon schnell gegoogelt, ob diese mächtigen Tiere denn gefährlich sind», sagt Gemeindepräsident Stefan Schneider der WOZ. Als die Zweifel ausgeräumt waren, habe er sich zuerst einmal gefreut.
Weniger erfreut sind die Bauern. Sie befürchten Schäden an Zäunen, Wiesen und Feldern. Edgar Kupper vom Solothurner Bauernverband sagt: «Anfänglich war die Rede davon, die Bisons lediglich im Wald – umgeben von einem Zaun – zu halten.» Dass diese nach einiger Zeit freigelassen würden und somit die Möglichkeit hätten, das Land der Bauern zu betreten, sei dem Solothurner Bauernverband so nie kommuniziert worden. Der Vorstand wird sich nächste Woche zwecks Besprechung treffen.
Das Einzige, was zur Umsetzung des Projekts noch fehlt, ist die definitive Bewilligung des Kantons Solothurn und des Bundes.