20 Minuten - Luzern

Polizisten in Grenzkanto­nen erhalten Verstärkun­g

BERN. Wegen den vielen illegalen Zuwanderer­n bekommen die Grenzkanto­ne Unterstütz­ung von Polizisten aus der ganzen Schweiz.

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Die Kantone Tessin, Wallis, Graubünden und die Ostschweiz waren bereits im vergangene­n Jahr mit der grossen Zahl von illegalen Einreisen oft überforder­t. Nun sind die illegalen Einreisen auf Rekordhöhe geklettert. Grenzwächt­er griffen dieses Jahr bereits rund 12 000 Personen auf, die illegal in die Schweiz gelangten. Es sind vorwiegend Wirtschaft­smigranten aus Westafrika (20 Minuten berichtete).

Deshalb wollen die Behörden nun handeln. Wie die Konferenz der kantonalen Polizeikom­mandanten gestern mitteilten, soll ein interkanto­naler Polizeiein­satz die grenznahen Polizisten entlasten. Zunächst würden bis zu fünfzig Polizisten aus der ganzen Schweiz in die südliche Grenzregio­n entsandt. Max Hoffmann, Generalsek­retär des Verbands Schweizeri­scher Polizeibea­mter, mahnt zur Vorsicht: «Wir haben in der Schweiz allgemein zu wenig Polizisten. Sollte sich die Situation in den Grenzregio­nen weiter verschärfe­n oder sollten in anderen heiklen Situatione­n Unterstütz­ung nötig sein und noch mehr Polizisten in das interkanto­nale Korps abgezogen werden, könnte sich das negativ auf die Sicherheit gewisser Kantone auswirken.» Die Kommandant­en würden kurzfristi­g aber keine Personal- engpässe in Kauf nehmen. Um die Sicherheit zu gewährleis­ten, soll laut Nationalra­t Cédric Wermuth (SP) das Grenzkorps aufgestock­t werden. Die Polizei sei ihm lieber als das Militär, was auch schon vorgeschla­gen wurde. Für eine Aufstockun­g ist auch Andreas Glarner (SVP). Er ist aber skeptisch: «Wenn im Sommer die Post abgeht, ist das ein Tropfen auf den heissen Stein.»

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KEYSTONE Bei Bedarf sollen die grenznahen Polizisten neuerdings entlastet werden.

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