Mit diesem Trick wird Ausmisten zum Kinderspiel
PHILADELPHIA. Wenn sich in der Wohnung die Dinge türmen, obwohl man sie nicht mehr braucht, sollte man zur Kamera greifen.
«Eigentlich müsste ich dringend mal wieder ausmisten» – diesen Satz hört man häufig. Doch nicht immer schreitet man tatsächlich auch zur Tat. Schliesslich fällt jede Trennung schwer, auch die von Gegenständen.
Doch bereits ein kleiner Kniff kann über den Abschied hinweghelfen: Man muss die auszusortierenden Dinge einfach nur fotografieren, wie USForscher im «Journal of Marketing» berichten.
Für die Studie rekrutierte das Team um Karen Page Winterich von der Pennsylvania State University einige Studenten, die sie auf zwei Gruppen aufteilte: Die eine Hälfte der Teilnehmer sollte die Entrümpelungsware vor dem Abgeben fotografieren, die andere sollten einfach so ans Werk gehen. Anschliessend schauten die Forscher, welche Gruppe mehr weggab.
Dabei zeigte sich: Die Studenten, die den Auslöser gedrückt hatten, spendeten 613 Besitztümer an Non-Profit-Organisationen, die anderen nur 533 Dinge.
Das zeigt laut Winterichs Kollegin Rebecca Reczek von der Ohio State University, was das Ausmisten so schwierig macht: «Die Menschen wollen die mit den Gegenständen verbundenen Erinnerungen nicht verlieren.» Sobald sie etwas hätten, das diese bewahrt, beispielsweise ein Foto, sei der Gedanke an die Trennung nicht mehr so schlimm. Nach getaner Arbeit freuen sich die Menschen aufs Ausspannen. Dieser Begriff hat seinen Ursprung in einer Zeit, als Pferdekutschen das Strassenbild prägten. Damit die Pferde den Wagen ziehen konnten, musste man sie mit Geschirr und Riemen davorspannen. War die Fahrt schliesslich zu Ende, musste der Kutscher die Pferde wieder ausspannen. Diese konnten sich dann ausruhen und auch der Kutscher hatte endlich Feierabend – und konnte ausspannen.