Raketenhülle aus Emmen ist «Meilenstein für Raumfahrt»
EMMEN. In Französisch- Guyana ist zum ersten Mal eine Rakete mit einer neuartigen Schutzverkleidung der Ruag ins All gestartet.
Wie die Ruag am Freitag mitteilte, transportierte die Ariane 5 einen Satelliten. Dieser wird während des Transports durch eine Verkleidung geschützt. Sie besteht aus zwei 17 Meter langen Halbschalen, die sich im All teilen. Die Ruag schreibt von einem «Meilenstein für die Raumfahrt». Die Schutzverkleidung basiert auf Karbonfaser und wurde bislang mit Hitze und Druck hergestellt. Neu werden die Schalen nur noch mit Hitze produziert und dazu in einem Industrieofen ausgebacken. Die Produktionszeit habe sich dank des neuen Verfahrens von zwölf auf sechs Monate verringert, sagte RuagSprecher Jiri Paukert. Der aufwendige Zusammenbau der einzelnen Teile in Handarbeit entfalle damit. Die Produktionskosten verringern sich nach Angaben der Ruag um 40 Prozent.
Die Ruag hat die Nutzlastverkleidung in ihrem neuen Space Composite Center beim Flugplatz Emmen hergestellt. Die neue Produktionsstätte war 2016 eingeweiht worden. Errichtet wurde sie im Hinblick auf die neue europäische Trägerrakete Ariane 6. Gemäss Ruag gingen be- reits Bestellungen für weitere 18 Nutzlastverkleidungen für die Ariane 5 ein. In Emmen würden jährlich sechs Einheiten ausgeliefert. Die nächste mit der neuen Produktionsmethode in Emmen hergestellte Nutzlastverkleidung geht am 1. August mit einer Vega-Rakete ins All.