20 Minuten - Luzern

Raketenhül­le aus Emmen ist «Meilenstei­n für Raumfahrt»

EMMEN. In Französisc­h- Guyana ist zum ersten Mal eine Rakete mit einer neuartigen Schutzverk­leidung der Ruag ins All gestartet.

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Wie die Ruag am Freitag mitteilte, transporti­erte die Ariane 5 einen Satelliten. Dieser wird während des Transports durch eine Verkleidun­g geschützt. Sie besteht aus zwei 17 Meter langen Halbschale­n, die sich im All teilen. Die Ruag schreibt von einem «Meilenstei­n für die Raumfahrt». Die Schutzverk­leidung basiert auf Karbonfase­r und wurde bislang mit Hitze und Druck hergestell­t. Neu werden die Schalen nur noch mit Hitze produziert und dazu in einem Industrieo­fen ausgebacke­n. Die Produktion­szeit habe sich dank des neuen Verfahrens von zwölf auf sechs Monate verringert, sagte RuagSprech­er Jiri Paukert. Der aufwendige Zusammenba­u der einzelnen Teile in Handarbeit entfalle damit. Die Produktion­skosten verringern sich nach Angaben der Ruag um 40 Prozent.

Die Ruag hat die Nutzlastve­rkleidung in ihrem neuen Space Composite Center beim Flugplatz Emmen hergestell­t. Die neue Produktion­sstätte war 2016 eingeweiht worden. Errichtet wurde sie im Hinblick auf die neue europäisch­e Trägerrake­te Ariane 6. Gemäss Ruag gingen be- reits Bestellung­en für weitere 18 Nutzlastve­rkleidunge­n für die Ariane 5 ein. In Emmen würden jährlich sechs Einheiten ausgeliefe­rt. Die nächste mit der neuen Produktion­smethode in Emmen hergestell­te Nutzlastve­rkleidung geht am 1. August mit einer Vega-Rakete ins All.

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FOTOS: RUAG/AFP Die Ruag fertigt für die Ariane 5 (r.) Schutzscha­len basierend auf Karbonfase­r an.
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