Bauerei am Nadelöhr: Eine Stadt versinkt im Verkehr
LUZERN. Die Sanierung der Seebrücke läuft: Der Verkehr stand teilweise still, Buspassagiere waren zu Fuss schneller.
Autofahrer, die gestern Morgen durch die Stadt fahren wollten, benötigten starke Nerven. Vom Verkehrshaus etwa mussten Lastwagen, Busse, Cars und Autos locker eine Stunde investieren, bevor sie nur schon am Luzernerhof ankamen. Grund der Wartezeiten: Seit gestern wird bei der Seebrücke ein neuer Deckbelag eingebaut, die beiden äusseren Fahrstreifen sind gesperrt. Dies liess einige Verkehrsteilnehmer in der Blechschlange zu unüblichen Mitteln greifen: Einige wendeten die Fahrzeuge, andere stiegen mitten auf der Strasse aus, um nachzusehen, was eigentlich los ist. Ein Autofahrer packte kurzerhand seine Mappe aus dem Kofferraum und rannte in Richtung Zentrum. Seine Begleiterin setzte sich ans Steuer.
Auch im ÖV kam es zu Wartezeiten: Andrea Sifrig (16) aus Malters sagt: «Der Chauffeur hat gesagt, wir sollen aussteigen, weil es noch sehr lange dauere, bis der Bus am Bahnhof ankommen werde.» Laut Michael Wägli vom Tiefbauamt sorgten vor allem verstopfte Kreuzungen für die langen Blechschlangen, es wurden deshalb Lotsen eingesetzt. Bei den VBL waren besonders die Linien 6, 7, 8, 14, und 24 betroffen. David Zaugg von der VBL-Leitstelle rechnet damit, dass sich die Verkehrssituation morgen etwas beruhigen wird, weil der Individualverkehr nach Ausweichrouten suchen wird. Die Bauarbeiten an der Seebrücke sollen bis höchsten 29. Juli dauern.