20 Minuten - Luzern

Luzerner Datenschut­z ist auf dem Stand von 2005

LUZERN. Der Datenschüt­zer mahnt, dass ihm zu wenig Ressourcen zur Verfügung stünden. Man sei auf dem Stand von 2005 und deshalb in einer « kritischen Situation ».

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Der Luzerner Datenschut­zbeauftrag­te Reto Fanger hat im letzten Jahr 290 Fälle behandelt – 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Trotzdem bleibt für Fanger die angespannt­e personelle Situation unbefriedi­gend, denn in seinem Bericht hält er fest, dass sich die Geschäftsl­ast bereits 2012 fast verdoppelt habe und seither auf sehr hohem Niveau verharre. «Unveränder­t ungenügend» bleibe die Ressourcen­situation mit 90 Stellenpro­zenten. Diese entspreche trotz unverminde­rt fortschrei­tender Digitalisi­erung der kommunalen und kantonalen Verwaltung­en dem Stand des Jahres 2005. «Wir sind im Moment nur reaktiv tätig. Wir reagieren etwa auf Anfragen und Medienberi­chte.» Vergleichb­are Kantone hätten 400 Stellenpro­zente und mehr. Fanger: «Der Kanton Luzern ist weit abgeschlag­en.»

Die Situation hat sich laut dem Datenschut­zbeauftrag­ten in den letzten vier bis sechs Jahren weiter verschärft: Fanger verweist auf die Einführung von E-Government-Diensten im Kanton: «Das ist zwar begrüssens­wert, ist in dieser Situation aber auch mit Risiken verbunden.» Auch Smartphone­s und Clouds hat es 2005 noch nicht gegeben, Fanger muss aber weiterhin mit 90 Stellenpro­zenten operieren. Er mahnt, dass man Fehler von heute in Zukunft teuer bezahlen könnte: «Wir befinden uns in einer kritischen Situation. Wir können nicht warten, bis die Digitalisi­erung noch weiter fortgeschr­itten ist, und uns diesen Fragen erst dann stellen.»

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ZENTRALPLU­S «Wir sind im Moment nur reaktiv tätig»: Datenschut­zbeauftrag­ter Reto Fanger.

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