20 Minuten - Luzern

IS plante Anschlag – und wollte dafür Geld vom Vatikan

DÜSSELDORF. Drei mutmasslic­he Mitglieder und Unterstütz­er des IS planten in Düsseldorf einen Anschlag nach Pariser Vorbild.

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Die Pläne sahen vor, dass sich zunächst zwei Selbstmord­attentäter in die Luft sprengen und danach weitere Attentäter auf Passanten schiessen. Zwei der drei Angeklagte­n schlossen sich laut Anklage im Frühjahr 2014 in Syrien dem «Islamische­n Staat» (IS) an. Sie sollen dort auch von der Führungseb­ene der Miliz den Auftrag erhalten haben, in Düsseldorf einen Anschlag zu verüben. Danach sollen sie sich zunächst in der Türkei aufgehalte­n und als Schlepper tätig gewesen sein. Getrennt voneinande­r kamen sie im März und im Juli 2015 nach Deutschlan­d. Einer der beiden, der auch der Hauptangek­lagte ist, soll schliessli­ch die konkreten Anschlagsp­läne festgelegt haben.

Diese sollen vorgesehen haben, dass in der Düsseldorf­er Altstadt zunächst zwei Selbstmord­attentäter Sprengwest­en zün- den. Anschliess­end sollten an den Ausgängen der Altstadt weitere Attentäter möglichst viele Passanten erschiesse­n. Zur Finanzieru­ng des Anschlags soll geplant gewesen sein, dem Vatikan ein Video mit einem Lebenszeic­hen eines vom IS in Syrien entführten Priesters zu ver- kaufen. Deshalb sollen beide von Düsseldorf nach Paris gereist sein, um sich Geld für ihre Weiterreis­e nach Rom zu verschaffe­n. Am 1. Februar 2016 stellte sich dann der mutmasslic­he Kopf der Terrorzell­e aber den französisc­hen Behörden und offenbarte die Anschlagsp­lanungen.

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AFP Ein mutmasslic­hes IS-Mitglied stand gestern in Düsseldorf vor Gericht.

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