Traumberuf Tierpflegerin: So sieht der Alltag aus
ZÜRICH. Fast jede zehnte Frau will Tierpflegerin werden. Doch wie viel Traum steckt in diesem Beruf?
Gehege putzen, Futter parat machen, füttern – das bedeutet auch ausmisten und mit toten Futtertieren hantieren. Dennoch ist es der Traumberuf Nummer eins von Frauen, wie eine vom Job-Netzwerk Xing in Auftrag gegebene Studie zeigt. «Die Abwechslung kommt durch die verschiedenen Reviere und Tiere», sagt Andrea Stadler (28). Sie ist seit acht Jahren Tierpflegerin im Naturund Tierpark Goldau und es ist ihr Traumberuf. Bereitet sie das Futter vor, gehört zu ihren Aufgaben auch das Zubereiten toter Futtertiere für die Wildkatzen. «Von Anfang an habe ich nie ein Problem damit gehabt», sagt sie. Stadler schätzt an ihrem Beruf nicht nur die Abwechslung, sondern auch die Arbeit draussen. «Viele stellen sich den Beruf falsch vor und denken, sie könnten Tiere streicheln», sagt Stadler. Bei Wildtieren gehe das aber nicht.
Direkten Kontakt mit Tieren hat Marina Gerber: Die 26-Jährige arbeitet im Tierpark Bern und betreut dort vor allem exotische Tiere. Momentan macht ihr besonders die Arbeit mit den Seehunden Spass. Seit Herbst trainiert sie mit ihnen das Stillhalten. «Das klappt seit April, und ich kann ihnen nun täglich Augentropfen mit Meerwasser oder Kochsalzlösung geben.» Das sei wichtig für die Meerestiere.
«Als Ziel und Ansporn ist es gut, einen Traumberuf zu ha- ben», sagt Lars Hering zu 20 Minuten. Der Leiter der Berufsberatung Basel-Stadt rät aber, zu schauen, ob die eigenen Fähigkeiten und Interessen mit der Realität übereinstimmten. Bei der Tierpflege in der Region Basel betreuten Tierpfleger meist Versuchstiere in Labors von Universitäten und Pharmaindustrie.