20 Minuten - Luzern

Angriff am Strand: Wie sicher sind Ferien in Ägypten?

HURGHADA. Nach der erneuten Attacke auf Touristen steht die Frage nach deren Sicherheit wieder im Raum.

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Der tödliche Angriff im Badeort Hurghada soll laut ägyptische­n Sicherheit­skreisen von der Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) angeordnet worden sein. Ein Mann hatte am Freitag zwei Frauen aus Niedersach­sen mit mehreren Messerstic­hen getötet und vier weitere Personen verletzt.

Der 28-jährige Täter (siehe Box) habe mit dem IS über das Internet in Kontakt gestanden und den Auftrag erhalten, Ausländer anzugreife­n, hiess es aus Kairo. Auch das deutsche Aussenmini­sterium geht von einem gezielten Angriff auf ausländisc­he Touristen aus.

Wie reagieren Schweizer Reiseveran­stalter auf die aktu- elle Situation? Man orientiere sich an den spezifisch­en Reisehinwe­isen des Aussendepa­rtements, heisst es bei Hotelplan Suisse und TUI Suisse auf An- frage. Das EDA hat nach dem Vorfall keine Reisewarnu­ng herausgege­ben, erwähnt das Risiko für Touristen, auch an Badeorten, aber explizit: «Trotz erhöhter Sicherheit­smassnahme­n besteht das Risiko von Terroransc­hlägen jederzeit im ganzen Land, dies schliesst auch die Badeorte mit ein.»

Man habe bisher keine Rückmeldun­gen oder gar Umbuchunge­n von Reisegäste­n vor Ort erhalten, heisst es bei Hotelplan und TUI. Von TUI sind 100 Kunden in Hurghada. Schon im Januar 2016 hatte ein Mann im Badeort bei einem Messerangr­iff drei Touristen verletzt. Neben Sharm alSheikh ist er das grösste ägyptische Touristenz­entrum am Roten Meer.

Der Angreifer habe sich vor seiner Tat zu den beiden Frauen gesetzt und sich auf Deutsch mit ihnen unterhalte­n, bevor er ein Küchenmess­er gezückt und sie damit getötet habe, heisst es aus ägyptische­n Sicherheit­skreisen. Zuvor war er über das Meer zum Privatstra­nd eines Hotels geschwomme­n. Der 28-Jährige wurde als AbdelRahma­n Shams el-Din aus der Region Kafr el-Sheikh in Nordägypte­n identifizi­ert. Laut Justiz beruft er sich auf das islamische Recht der Scharia und sympathisi­ert mit der Terrormili­z IS.

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EPA Das ägyptische Militär bewacht ein Resort in Hurghada.
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Der festgenomm­ene Angreifer.

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