Angriff am Strand: Wie sicher sind Ferien in Ägypten?
HURGHADA. Nach der erneuten Attacke auf Touristen steht die Frage nach deren Sicherheit wieder im Raum.
Der tödliche Angriff im Badeort Hurghada soll laut ägyptischen Sicherheitskreisen von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeordnet worden sein. Ein Mann hatte am Freitag zwei Frauen aus Niedersachsen mit mehreren Messerstichen getötet und vier weitere Personen verletzt.
Der 28-jährige Täter (siehe Box) habe mit dem IS über das Internet in Kontakt gestanden und den Auftrag erhalten, Ausländer anzugreifen, hiess es aus Kairo. Auch das deutsche Aussenministerium geht von einem gezielten Angriff auf ausländische Touristen aus.
Wie reagieren Schweizer Reiseveranstalter auf die aktu- elle Situation? Man orientiere sich an den spezifischen Reisehinweisen des Aussendepartements, heisst es bei Hotelplan Suisse und TUI Suisse auf An- frage. Das EDA hat nach dem Vorfall keine Reisewarnung herausgegeben, erwähnt das Risiko für Touristen, auch an Badeorten, aber explizit: «Trotz erhöhter Sicherheitsmassnahmen besteht das Risiko von Terroranschlägen jederzeit im ganzen Land, dies schliesst auch die Badeorte mit ein.»
Man habe bisher keine Rückmeldungen oder gar Umbuchungen von Reisegästen vor Ort erhalten, heisst es bei Hotelplan und TUI. Von TUI sind 100 Kunden in Hurghada. Schon im Januar 2016 hatte ein Mann im Badeort bei einem Messerangriff drei Touristen verletzt. Neben Sharm alSheikh ist er das grösste ägyptische Touristenzentrum am Roten Meer.
Der Angreifer habe sich vor seiner Tat zu den beiden Frauen gesetzt und sich auf Deutsch mit ihnen unterhalten, bevor er ein Küchenmesser gezückt und sie damit getötet habe, heisst es aus ägyptischen Sicherheitskreisen. Zuvor war er über das Meer zum Privatstrand eines Hotels geschwommen. Der 28-Jährige wurde als AbdelRahman Shams el-Din aus der Region Kafr el-Sheikh in Nordägypten identifiziert. Laut Justiz beruft er sich auf das islamische Recht der Scharia und sympathisiert mit der Terrormiliz IS.