In welchen Berufen winkt Lehrlingen am meisten Geld?
ZÜRICH. In wenigen Wochen beginnen viele Schulabgänger ihre Lehre. Wie viel Lohn sie erhalten, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Nach den Sommerferien steht für Tausende junger Menschen der Start ins Berufsleben an. Natürlich gibt es nicht für jede Lehrstelle gleich viel Geld. Der Lehrlingslohn hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel vom gewählten Beruf, der Branche oder auch vom Arbeitsort. «Lehrlingslöhne können zwischen dem Betrieb und dem Lernenden ausgehan- delt werden», sagt Urs Casty, Inhaber und Geschäftsführer von Yousty, dem grössten Lehrstellentreffpunkt der Schweiz. «Das Gesetz schreibt keine Mindestlöhne vor.» Hingegen geben die Berufsverbände Empfehlungen ab, die von den Lehrbetrieben in der Regel berücksichtigt werden.
«Am meisten Lohn bekommen Lehrlinge, die sich für den Beruf als Grundbauer entschieden haben», weiss Casty. Bei dieser Arbeit müsse man den Baugrund für Bauarbeiten vorbereiten und absichern. Bereits im ersten Lehrjahr erhält man gemäss dem Lehrstellenportal Yousty 880 Franken, im dritten Jahr sind es bereits 2285 Franken. Wer sich für die Baubranche interessiert, sollte aber auch Berufe wie Strassenbauer, Gleisbauer oder Maurer ins Auge fassen.
Betrachtet man den Lohn während der gesamten Dauer der Lehre, schneiden die Köche am besten ab. Sie verdienen durchschnittlich 1290 Franken pro Monat. Bei KV-Lehrlingen sind es 1077 Franken über die gesamte Lehre, im Gesundheitsbereich rund 900 Franken und im Detailhandel etwa 800 Franken. Wichtig ist zu wissen, dass beim Koch Kost und Logis als Anteil des Lohns berücksichtigt werden. Die Schluss- lichter in Sachen Lehrlingslohn bilden Berufe wie Kosmetikerin oder Coiffeuse.
«Hat ein Betrieb Schwierigkeiten, eine Lehrstelle zu besetzen, bietet er einen attraktiven Lohn an», sagt Casty. So würden Kochlehrlinge relativ gut bezahlt, da es nicht einfach sei, genügend Jugendliche für diesen Beruf zu begeistern. Ausschlaggebend sei weniger, wie viel Geld man während der Lehre verdiene, als wie die Bezahlung nach Lehrabschluss aussehe. «Trotzdem sollte man einen Beruf nicht wegen des Lohns wählen, sondern weil er einem gefällt», betont Casty.