«Ich dachte, wer arbeiten will, findet einen Job»
ZÜRICH. Marko verlor im letzten November unerwartet seine Stelle. Der 25-Jährige erzählt 20 Minuten seine Geschichte.
Aufstehen, frühstücken, Jobs suchen, Bewerbungen abschicken: Die Stellensuche wurde für Marko* längst zum täglichen Ritual. Rund hundert Bewerbungen hat der 25-Jährige seit November verschickt, mit einer Anstellung klappte es bisher nicht. Das nagt am Selbstvertrauen: «Ich dachte immer, wer arbeiten will, findet auch einen Job.»
Bis zu seiner Entlassung im vergangenen November machte Marko eine klassische Schweizer Berufskarriere: Nach seiner Lehre als Automechaniker arbeitete er einige Jahre als Betriebsmechaniker in einem Rheintaler Industriebetrieb. Mit der Aussicht, im Unternehmen eine administrative Stelle anzutreten, beginnt der St. Galler vor zweieinhalb Jahren eine Weiterbildung zum Technischen Kaufmann. Nach einer Reorganisation verliert er im vergangenen November den Job. Die Weiterbildung sei ein Hindernis gewesen: «Früher oder später bis du sowieso weg», hätten ihm die Vorgesetzten beschieden.
Seither gehört Marko zu den 133 603 registrierten Arbeitslosen in der Schweiz. Der Jobverlust bedeutet finanzielle Ein- Fast jeder fünfte Erwerbstätige in der Schweiz war laut Zahlen des Bundesamts für Statistik zu einem Zeitpunkt in den letzten fünf Jahren ohne Job. 20 Minuten porträtiert in den kommenden Wochen Personen, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind oder waren. bussen. Vor einem Jahr kaufte Marko eine Wohnung. Fast die gesamten Ersparnisse seien da reingeflossen. «Die ständige Unsicherheit belastet.» Besonders, da seine Frau in wenigen Wochen ihr erstes Kind erwartet. «Eigentlich hatten wir geplant, dass sie nach der Geburt des Kindes ihr Pensum auf 50 Prozent reduziert.» Nun muss das junge Paar seine Pläne überdenken.