Fluchtwagenfahrer mit
Gekonnt choreografierter Highspeed-Actionreisser zum Sattsehen: Anschnallen, bitte!
Der hochtalentierte Fluchtwagenfahrer Baby (Ansel Elgort) verlässt sich ganz auf den Beat seiner persönlichen Playlist, um der Beste in seinem Job zu werden. Als er sich in die Kellnerin Deborah (Lily James) verguckt, sieht er eine Chance, seine kriminelle Karriere in Atlanta an den Nagel zu hängen. Doch der Gangsterboss Doc (Kevin Spacey) zwingt Baby zu einem allerletzten Auftrag.
So einfältig die Story, so virtuos wurde sie vom bisherigem Nerd-Filmer Edgar Wright orchestriert. In Ansel Elgort hat er den idealen Hauptdarsteller für die autistisch anmutende Hauptfigur von Baby gefunden. Seit einem Autounfall in seiner Kindheit leidet Baby unter schwerstem Tinnitus, den er ständig mit Musik zu übertönen versucht. Seine Gangsterkumpel (u. a. Jon Hamm, Jamie Foxx und «The Walking Dead»-Star Jon Bernthal) schätzen ihn oft genug falsch ein, lassen sich aber gerne von seinem Können als Fluchtwagenfahrer überzeugen.
Obschon die «Baby Driver»Handlung an Genre-Vorbilder wie «The Driver», «Heat», ja sogar «Wild at Heart» erinnert, gelingt es Wright immer wieder, eigene Akzente zu setzen. Der Soundtrack wird hier glatt zum Treibstoffersatz, der ganze Dialogpassagen ersetzt und eine wichtige Nebenrolle spielt. Immer mehr entwickelt dieser Actionstreifen so einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. ★★★★ ★