Zwischen Hündelern und Spaziergängern kommts öfter zu Streit
ZÜRICH. Seit Hundekurse passé sind, streiten sich Hündeler und Passanten öfter. Der Hundeverband plant einen neuen Ausweis.
Eine halbe Million registrierter Hunde erfasst die Tierstatistik der Identitas AG 2016. Der Kanton Schwyz verzeichnet laut «Bote der Urschweiz» mit 7606 Hunden ein Rekordhoch. «Der Speckgürtel um die Städte, wo immer mehr Hunde gehalten werden, hat sich zu einer sozialen Konfliktzone entwickelt», sagt Andreas Rogger, Geschäftsführer der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft SKG. Träfen Hundebesitzer auf Spaziergänger, Jogger oder Biker, entfachten sich schnell Streitigkeiten. «Jeder fühlt sich dabei vom anderen gestört und sieht nur sich im Recht.» Bis 2017 mussten Schweizer, die einen Hund wollten, einen Praxiskurs absolvieren. Hundeverbände bedauern, dass das Obligatorium abgeschafft wurde. Um die Situation zu entschärfen, führt der Verband Kynologie Ausbildung Schweiz ein nationales Hundehalterbrevet ein (siehe Box).
Auch Walter Ogi, Präsident der Hunde-Partei Schweiz, sagt, es gebe nur noch Hunde- liebhaber oder -hasser. Die Halter stossen bei Spaziergängen oft auf Ablehnung. «Es gibt falsche Polizisten, die drohen, Anzeige zu erstatten, wenn sie sich nicht sofort in ihrer Siedlung aus dem Staub machen.» Immer wieder hätten zudem Mütter mit Kindern Angst, Hunde könnten ihr
Andreas Rogger, Geschäftsführer der SKG, beschreibt das nationale Hundehalterbrevet wie folgt: «Hundehalter sollen freiwillig in mit einem einheitlichen Qualitätslabel ausgestatteten Hundeschulen den richtigen Umgang mit Kind infizieren oder beissen. Laut Rogger verhalten sich oft aber auch Hundebesitzer falsch. Heute sei der Hund vor allem zum Vergnügen da. «Besitzern ist oft nicht bewusst, dass der Hund ein Tier ist, das rassespezifische Bedürfnisse hat und das man ausbilden muss.» Hund und Umgebung lernen.» Denn heute könne jeder eine Hundeschule eröffnen. «Damit sind auch solche gemeint, die sich nach drei TV-Folgen mit Hundetrainer Martin Rütter als Hundeprofi sehen.»