Tätowierte schwitzen weniger – das ist schlecht
ALMA. Tattoo-Tinte wird in dieselben Hautschichten injiziert, in denen auch die Schweissdrüsen sitzen. Laut US- Forschern ist das problematisch.
Schwitzt tätowierte Haut anders? Um das herauszufinden, haben Forscher vom Alma College im US-Bundesstaat Michigan zehn Männer für einen ganz besonderen Schwitztest rekrutiert.
Voraussetzung für die Teilnahme war, dass die Probanden ein Tattoo am Oberkörper haben. Zudem musste die tätowierte Stelle ein nicht tätowiertes Pendant auf der anderen Körperseite haben – der besseren Vergleichbarkeit wegen.
Das Schwitzen löste das Team um Mauri Luetkemeier chemisch aus. Dafür trugen die Wissenschaftler den Wirkstoff Pilocarpin auf die Haut auf. Anschliessend nahmen sie den Schweiss auf und verglichen die Werte.
Ergebnis: Die tätowierten Stellen sonderten rund 50 Pro- zent weniger Schweiss ab als die untätowierten. Auch die Zusammensetzung des Drüsensekrets war anders. So enthielt der Schweiss auf Tattoos fast doppelt so viel Natrium.
Die Forscher gehen davon aus, dass Tattoos die Beschaffenheit der Haut dauerhaft verändern und die Farbe die Schweissdrüsen blockiert. Das wäre problematisch. Schliesslich schützt Schwitzen den Körper vor Überhitzung.
Die Wissenschaftler vermuten weiter, dass jene Zellen des Blutes, die Entzündungsreaktionen auslösen und damit vor allem fremde Substanzen abwehren sollen, für eine langsamere Reaktion der Schweissdrüsen in der tätowierten Haut verantwortlich sein könnten. Das würde den höheren Natriumgehalt erklären.