20 Minuten - Luzern

Van Niekerk verpasst Double: Guliyev überrascht mit Gold

LONDON. Eine weitere Überraschu­ng: Der Weltmeiste­r über 200 m heisst nicht Wayde van Niekerk, sondern Ramil Guliyev.

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Was wurde in den Tagen von London nicht alles geschriebe­n über Wayde van Niekerk. Dass er bei der Geburt nur 1,1 Kilogramm wog, dass seine Mutter, eine ebenfalls talentiert­e Sprinterin, aufgrund der Apartheid in Südafrika ihre Karriere nicht ausleben konnte, und dass die 75-jährige Annie Botha hauptveran­twortlich für den Aufstieg des 25-Jährigen in die Weltspitze sei.

Der introviert­e Südafrikan­er, der über 100 m, 200 m und 400 m Topzeiten läuft, wird zumindest auf der Bahn als Nachfolger des abtretende­n Superstars Usain Bolt gehandelt. Die Organisato­ren stellten extra den Zeitplan um, damit van Niekerk als erster Läufer seit Michael Johnson an den Weltmeiste­rschaften 1995 und den Olympische­n Spielen 1996 das Double über 200 m und 400 m schaffen kann. Über 400 m wurde der Weltrekord­halter seiner Favoritenr­olle gerecht, über 200 m ging der Plan nicht mehr auf.

Der Aserbaidsc­haner Ramil Guliyev, der für die Türkei startet, machte im Final über die halbe Bahnrunde dem designiert­en Superstar einen Strich durch die Rechnung und kürte sich zum Nachfolger von Bolt über die lange Sprintstre­cke. In 20,09 hatte der 27-Jährige aus Baku gegenüber van Niekerk die Nase um zwei Hundertste­l vorn und sorgte damit auch im dritten Sprintfina­l an dieser WM für eine Überraschu­ng. Über 100 m triumphier­ten mit den Amerikaner­n Justin Gatlin und Tori Bowie ebenfalls zwei Aussenseit­er. Nur Sechster wurde Isaac Makwala, der Jahresschn­ellste aus Botswana.

 ?? AP ?? Wayde van Niekerk (r.) ist geschlagen – in der Mitte bejubelt Ramil Guliyev seinen überrasche­nden Sieg.
AP Wayde van Niekerk (r.) ist geschlagen – in der Mitte bejubelt Ramil Guliyev seinen überrasche­nden Sieg.

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