20 Minuten - Luzern

Larible schuldig gesprochen und des Landes verwiesen

ZÜRICH. Der ehemalige Knie- Clown Larible wird ausgewiese­n. Grund sind sexuelle Handlungen mit einer Minderjähr­igen.

- JENNIFER FURER

Clown David Larible wurde wegen sexuellen Handlungen mit einem Kind vom Bezirksger­icht Zürich verurteilt. Er wird mit einer bedingten Geldstrafe von 160 Tagessätze­n à 120 Franken – das sind 19 200 Franken – bestraft. Zudem muss er das Land für fünf Jahre verlassen und der 14-jährigen Privatkläg­erin rund 1400 Franken Schadeners­atz sowie eine Genugtuung von 2000 Franken zahlen.

Damit folgte das Gericht den Anträgen der Staatsanwa­ltschaft. Sie beschuldig­te den Clown, am 24. Oktober 2016 mit einer 14-Jährigen auf ein Hotelzimme­r gegangen zu sein, ihr drei Zungenküss­e gegeben und sie an Rücken und Taille gestreiche­lt zu haben. Er habe sie zudem auf das Décolleté geküsst. Der Richter begründete sein Urteil damit, dass die Aussagen des Mädchens klar glaubhafte­r gewesen seien. «Die Aussagen des Beschuldig­ten sind widersprüc­hlich, die Erklärung oft nicht nachvollzi­ehbar», sagte der Richter. Er sprach auch die 1000 Nachrichte­n an, die Larible dem Mädchen geschickt hatte. «Man bleibt etwas verstört zurück, wenn man die Nachrichte­n liest», so der Richter. Laut dem Richter wurde da geflirtet. Es gebe auch keinen nachvollzi­ehbaren Grund, warum Larible mit einer 14-Jährigen 1,5 Stunden in einem Hotelzimme­r verbringen sollte.

Das Mädchen habe ihn verehrt und er habe das ausgenutzt. Valentin Landmann, der Anwalt von Larible, war anderer Ansicht: «Larible wollte dem unsicheren Mädchen helfen. Sie erzählte ihm, dass sie sich als hässlich empfinde und unsicher sei.» Er habe auch erfahren, dass sie keinen Vater habe, und wollte die Lücke schliessen. Der Verteidige­r will das Urteil nun ans Obergerich­t weiterzieh­en.

 ?? KEY ?? David Larible beteuert seine Unschuld. Sein Anwalt Valentin Landmann wird das Urteil weiterzieh­en.
KEY David Larible beteuert seine Unschuld. Sein Anwalt Valentin Landmann wird das Urteil weiterzieh­en.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland