Prämienerhöhung: Singles schätzen ihre Lage prekär ein
ZÜRICH. Höhere Prämien bei Krankenkassen setzen Familien unter Druck. 40 Prozent können keinen Anstieg mehr verkraften.
Grundversicherte rechnen mit steigenden Krankenkassenprämien von durchschnittlich etwa 5 Prozent oder 270 Franken pro Jahr. Das geht aus einer Erhebung von Comparis.ch hervor. Besonders belastet durch den Anstieg sind Budgets von Familien. Ganze 40 Prozent geben an, dass sie keine Prämienerhöhungen mehr verkraften können. Für 20 Prozent sind 10 Franken monatlich gerade noch zu verkraften.
Prekär schätzen Singles ihre Lage ein. Nur jeder Sechste könnte eine Erhöhung von 20 Franken monatlich verkraften.
65 Prozent der Befragten machten die Phar- maindustrie für die steigenden Prämien verantwortlich. Auch egoistischen Versicherten wird die Schuld gegeben. Sie würden unnötige Leistungen in Anspruch nehmen und so die Prämien verteuern.
Comparis folgert daraus, dass Krankenkassenprämien für einen breiten Kreis die Schmerzgrenze erreicht haben. Ganze 90 Prozent sind bereit, sich nur mit günstigeren Generika behandeln zu lassen, wenn sie dafür weniger bezahlen müssten.
Wer bereit sei, im Krankheitsfall mehr selber zu bezahlen und mit einem Telmedoder Hausarzt-Modell auf Effizienz setze, der müsse höhere Prämienrabatte bekommen, sagt Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly. «Wer hingegen bei Bagatellfällen gleich den Rat mehrerer Spezialärzte sucht oder mit Grippe in den Spitalnotfall will, der soll höhere Prämien be
zahlen.»