Ist Schattenpräsident Bannon als Nächster dran?
WASHINGTON. Vieles deutet darauf hin, dass Donald Trump seinen Chefstrategen Steve Bannon bald feuern wird.
Nach heftiger Kritik an der ersten Reaktion von US-Präsident Donald Trump auf die rechte Gewalt in Virginia steht sein Chefberater Steve Bannon laut CBS möglicherweise kurz vor der Entlassung. Bannon könnte schon Ende der Woche sei- nen Job los sein, berichtete der Sender am Montag.
Zudem forderten Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses Trump in einem Brief vom Montag auf, Bannon zu entlassen. Auch die Berater Stephen Miller und Sebastian Gorka müssten gehen, hiess es. Allen dreien wird vorgeworfen, rechtsextreme Positionen zu vertreten. Gemäss «New York Times» soll Medienmogul Rupert Murdoch bereits vor der Gewalt in Char- lottesville Trump dazu aufgefordert haben, Bannon zu feuern. Der US-Präsident widersetzte sich demnach nur halbherzig diesem Rat.
Auch Stabschef John Kelly will CNN zufolge den 63-Jährigen so schnell wie möglich loswerden. Kelly gilt als einer der mächtigsten Gegner Bannons. Trump soll seinen Berater in eine Art «internes Exil» geschickt und ihn – der im Oval Office früher ein- und ausging und als Schattenpräsident be- zeichnet wurde – seit über einer Woche nicht mehr getroffen haben.
Bannon, der rechtsnationalistische Ex-Chef des Portals «Breitbart News», gilt als einer der Köpfe hinter den Machtkämpfen im Weissen Haus. «Breitbart» soll zum Erstarken der rassistischen Alt-Right-Bewegung beigetragen haben. Trump hatte sich erst am Montag klar von der rechtsextremen Gewalt in Charlottesville distanziert.