20 Minuten - Luzern

AfD geht mit Matterhorn auf Stimmenfan­g

BERLIN. Die AfD versetzt im Wahlkampf das Matterhorn nach Deutschlan­d. In Zermatt ist man nicht erfreut.

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Am 24. September wählt Deutschlan­d den neuen Bundestag. In der heissen Phase des Wahlkampfe­s propagiert die Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) die Schweiz als Vorbild: Sie buhlt mit Alphörnern und dem Matterhorn um die Gunst der Wähler. Darüber stehen Slogans wie «Mehr Demokratie wagen».

Für Spott sorgt in den sozialen Netzwerken aber ein Post der Nürnberger AfD: Diese warb auf Facebook mit dem Walliser Wahrzeiche­n nicht wie die Bundespart­ei für die direkte Demokratie, sondern für eine gute Gesundheit­sversorgun­g auf dem deutschen Lande. Daneben war zu lesen: «Hol dir dein Land zurück.» Dass die Partei das Matterhorn nach Norden versetzte, war selbst dem US-Sender CNN einen Bericht wert: Er sprach von einem «peinlichen Fehler der nationalis­tischen Partei».

Martin Sichert, Vorsitzend­er der AfD Nürnberg, sagt: «Wir haben uns für das Motiv entschiede­n, da es eine gesunde, natürliche Landschaft zeigt, die man leicht mit dem Thema Gesundheit assoziiere­n kann.» Die AfD stehe für ein Europa souveräner Nationalst­aaten. «Wir haben keine Gebietsans­prüche gegenüber der Schweiz», sagt Sichert.

Dass mit dem Matterhorn Politik gemacht wird, kommt im Wallis trotzdem nicht gut an. «Wir distanzier­en uns von den politische­n Inhalten der AfD und sind nicht erfreut über die Verwendung des Matterhorn­s auf den AfD-Plakaten», sagt Simona Altwegg von Zermatt Tourismus.

Das Bild des Matterhorn­s sei jedoch nicht geschützt. «Es ist nicht das erste Mal, dass das Matterhorn als Symbol der Schweiz politisch gebraucht wird. Stolz sind wir einzig auf die Bekannthei­t unseres mächtigen Berges.»

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TWITTER orn. Matterh pf mit dem Wahlkam

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