Kranke Eschen werden zu einer Gefahr für Fussgänger
BERN. Der zweithäufigste Laubbaum der Schweiz ist bedroht. Viele Eschen müssen aus Gründen der Sicherheit gefällt werden.
Wer im Wald spazieren geht, muss sich in acht nehmen. Es besteht die Gefahr, dass dicke Äste von Eschen abbrechen oder gar ganze Bäume umfallen. «Schon jetzt stürzen vereinzelt Eschen bereits bei mässigem Wind um», sagt Heinz Engler vom Verband der St. Galler Waldbesitzer. Grund: Ein Pilz befällt die Eschen und lässt die Triebe absterben. Ob eine Esche befallen ist, sieht man deshalb an vertrockneten Blättern und an abgestorbenen Baumkronen.
Der aus Ostasien eingeschleppte Pilz wurde in der Schweiz 2008 erstmals festgestellt. Innert weniger Jahre hat er sich in der ganzen Schweiz ausgebreitet. «Rund 90 Prozent aller Eschen sind befallen», sagt Forscher Daniel Rigling. Derzeit sei es noch schwierig abzuschätzen, wie viele der befallenen Bäume absterben werden. «Wir gehen aber davon aus, dass es in der Schweiz einen starken Rückgang des Bestands geben wird», sagt er.
Möglichkeiten, den Pilz in den Griff zu kriegen, sind derzeit nicht in Sicht. Es bleibt nur, die Bäume rechtzeitig zu fällen, um die Sicherheit der Fussgänger zu gewährleisten. Im Raum Basel kostet das mindestens sieben Millionen Franken. Vom Pilz weniger stark be- troffen sind Eschen in städtischen Gebieten. Dennoch müssen aus Sicherheitsgründen auch dort viele Bäume abgeholzt werden.
«Im vergangenen Winter ha- ben wir in den Parks und Alleen der Stadt Bern 80 stark befallene Eschen geschlagen», sagt Peter Kuhn, der für die Stadtbäume zuständig ist.