Merkel stellt sich Youtubern: Emojis und ein bisschen Politik
BERLIN. Im Interview mit vier deutschen Youtubern beantwortet die Kanzlerin drängende Fragen – und verrät ihr Lieblings- Emoji.
Um Themen «von gesellschaftlicher und persönlicher Relevanz» sollte es gehen, so der Rahmen einer Fragestunde von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit vier Internetstars. Bei Themen wie der Nordkorea-Krise, dem Dieselskandal oder den Flüchtlingen entlockten sie Merkel jedoch kaum mehr als wohlüberlegte Politikersätze. Neue Einblicke gewährte die Kanzlerin in dem live auf der Videoplattform Youtube übertragenen Interview allenfalls abseits der Politik – sie verriet etwa, das Smiley-Gesicht sei ihr Lieblings-Emoji. Wenn die Stimmung besonders gut sei, «kommt dann noch ein kleines Herzchen dran». Weiter äusserte sich Merkel über
den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan: «Wir haben schon viele Meinungs- verschiedenheiten.»
Sexismus: «Ich setze mich innerhalb der Partei dafür ein, dass keine anzüglichen Bemerkungen gemacht werden.»
Flüchtlinge: «Deutschland hat damals ein sehr gutes Gesicht gezeigt (...) Trotzdem ist klar, dass das nicht jedes Jahr so weitergehen kann.»
ob es einen 3. Weltkrieg gibt: «Ich würde sagen nein (...) Ich habe mich klar gegen das rhetorische Aufrüsten gewendet.»
Schon vor zwei Jahren liess sich Merkel von einem Youtuber interviewen. Viele empfanden die Fragen damals als zu harmlos. Auch AlexiBexi, Ischtar Isik, MrWissen2go und ItsColeslaw boten der Kanzlerin gestern ein recht behagliches Forum.