Kanton lagert jetzt Post und Polizeiposten in Kioske aus
LUZERN. In einem neuen SatireVideo wird die Steuerstrategie des Kantons aufs Korn genommen. Dort bleibt man locker: Politik sei halt etwas komplizierter als Satire.
Nachempfunden ist der Film einem Beitrag der SRF-Sendung «Schweiz aktuell». Die «Reporterin» Monika Huber besucht den fiktiven Kioskinhaber Edwin Käser. Der Kiosk wird dabei auch zur Poststelle, und Kioskinhaber Käser, der von Schauspieler Patric Gehrig gespielt wird, nimmt Einzahlungen entgegen. Und damit nicht genug: Käser ist auch Lehrer. Sein 17-jähriger Sohn war bis vor kurzem noch in der Schule. «Im Zuge der Sparmassnahmen hat der Kanton nun ein neues, innovatives Homeschoolingprojekt implementiert», sagt die Reporterin. Direkt im Kiosk befragt der Betreiber seinen Sohn zu einem Stück von Shakespeare. Der Kiosk wird unter anderem auch zur Permanence-Klinik und zum Polizeiposten.
Der «Imagefilm» des Kantons Luzern wird am 8. September im Rahmen des Aktionstags gegen die kantonale Abbaupolitik auf dem Theaterplatz in Luzern gefeiert. Organisiert wird der Anlass von der IG Kultur und der Allianz für Lebensqualität.
Beim Kanton bleibt man auf Anfrage von 20 Minuten ob des kecken Videos lo- cker: «Filmsatire ist, wie Politik, ein anspruchsvolles Handwerk», sagt Andreas Töns, Informationschef des Kantons. «Politik ist vielleicht noch ein bisschen schwieriger, weil das Resultat mehrheitsfähig sein muss. Dafür ist die Kunst freier, und diese Freiheit darf und soll sie nutzen.»