Ex-Manager hilft Studenten bei Bachelorarbeit
ZÜRICH. Willy Toggwyler berät Studenten bei UniArbeiten. Solch externe Hilfe kann aber auch problematisch sein.
Auf seiner Website Bestanden. ch bietet Willy Toggwyler Wirtschaftsstudierenden an, ihre Bachelor- oder Masterarbeiten zu strukturieren, und prüft sie auf Fehler. Toggwyler war Verbandsdirektor und Chef des Food-Bereichs bei Coop Schweiz und Direktionsvorsitzender beim Medienunterneh- men Jean Frey. Somit verfügt er über Praxiserfahrung, die er den Studenten weitergeben möchte. Im Frühling lancierte er sein Angebot. Als Ghostwriter sieht sich Toggwyler nicht: «Ich biete lediglich Unterstützung bei Schreibstil, Grammatik und Rechtschreibung.» Weiter gebe er Vorschläge zur Optimierung der Inhaltsstruktur. Pro Semester bearbeitet er fünf bis zehn Arbeiten. Eine Seite kostet bei Toggwyler zehn Franken.
An der Universität Bern ist es grundsätzlich erlaubt, externe Hilfe bei Arbeiten einzuholen, solange es sich um Korrekturlesen handle. Hat jemand eine Arbeit jedoch nicht selbstständig verfasst, kann dies laut Fritz Sager, Dekan der Wirtschaftsfakultät der Uni Bern, zum Ausschluss vom Studium führen. Die Universität Zürich rät von bezahlten Angeboten ab, die ein Erfolgsversprechen geben. Das sei eine Gefahr für die Studenten. Trotzdem: «Bei uns werden pro Jahr ein bis zwei Verdachtsfälle gemeldet», sagt Katharina Korsunsky, Co-Geschäftsführerin der Wirtschafts- fakultät der Uni Zürich. Oftmals liessen sich solche Fälle aber in einem Gespräch mit dem Studenten auflösen.