Achtung, Emojis im Job können inkompetent wirken
ZÜRICH. Die lachenden Gesichter halten auch in Firmen- Mails Einzug. Das kann riskant sein.
Privat kommt kaum ein Mail oder Whatsapp ohne Emoji aus. Anders im Job, da sind die Smileys rar. Erste Tests laufen aber auch in der Unternehmenswelt. Eine Studie zeigt, dass dies jedoch schiefgehen kann.
Versieht ein unbekannter Absender von einem Unternehmen seine berufliche Nachricht mit einem Emoji, wirkt das bei den Empfängern meist inkompetent. Dies ergab ein Test der israelischen Ben-Gurion-Universität mit Personen aus 29 Ländern. Smileys wurden bei ihnen nicht als warme Emotion wahrgenommen. Sie strahlten stattdessen meist Unseriosität aus.
Den Teilnehmern wurden die Nachrichten mit und ohne Emojis vorgelegt. Ein Teil von ihnen sollte sie auch beantworten. Dabei zeigte sich, dass bei denen mit Smiley die Antwort weniger faktenreich ausfiel.
«Emojis können zulasten der Seriosität gehen», sagt Markus Braun vom Marktforschungsunternehmen Yougov zu 20 Minuten (siehe
Box unten). Sprachforscher Daniel Perrin von der ZHAW in Zürich betont aber: «Emojis sind zum festen Bestandteil der Sprache geworden und tauchen so auch im Beruf auf.» Laut einer Studie von Yougov kommen Emojis von Firmen vor allem bei Frauen gut an.
Bei Schweizer Firmen sind Emojis bislang kein Thema. Beim Versicherer Zurich wie auch bei der Fluggesellschaft Swiss gibt es keine Regeln dafür. Bei Raiffeisen heisst es: «Wir vertrauen auf die Eigenverantwortung unserer Mitarbeitenden, dass sie Emoticons – wenn überhaupt – in angemessenem Rahmen einsetzen», so Sprecher Dominik Chiavi. Ähnlich ist es bei Swisscom.