Kanzlerin Merkel macht Game-Highlights Konkurrenz
MESSE. Dieses Jahr gehts an der Gamescom um mehr als nur um Spiele. Dennoch sorgen auch neue Game-Ankündigungen für Vorfreude.
«Einfach zusammen spielen» lautet das Motto der diesjährigen Gamescom. Doch Politik und Wirtschaft haben dem Zocken in Köln die Show geklaut. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Highlights wie üblich schon von der E3 in Los Angeles bekannt sind. Wirklich frische Titel waren auch dieses Jahr in Köln Mangelware.
Immerhin, ein paar Knaller gibts. In «Anno 1800» kann man Städte und Firmen in der Zeit der Industrialisierung hochziehen. In «Jurassic World: Evolution» wird man Chef eines Dino-Parks und darf Urviecher züchten. Dabei sollte man aufpassen, dass keine Menschen gefressen werden.
Am meisten Applaus hat jedoch «Age of Empires 4» erhalten. Über den Inhalt weiss man zwar kaum etwas. Doch allein die Ankündigung des beliebten Strategiespiels sorgt für Begeisterung. Zumal die ersten Titel in Sondereditionen mit verbesser- ter Grafik neu aufgelegt werden. Mit «Biomutant» kündigen die «Just Cause»-Macher zudem ein Open-World-RPG an.
Doch das Scheinwerferlicht in Köln gehört der Strategie – und der Politik. Die Eröffnung durch Angela Merkel hatte zwar für Kritik gesorgt, da viele Gamer Anbiederung im Vorfeld der Wahlen vermuteten. Doch die Kanzlerin zeigte sich interessiert, fachsimpelte bei Ubisoft über die Programmiersprache, schaute bei Sony beim VRRacing zu und überzeugte als Traktorfahrerin im «Landwirtschaft Simulator 18». Heikle Themen wie die Rolle von Shootern bei Gewalttaten umschiffte sie, und für die Branche stellte sie Entwicklungshilfe in Aussicht. Klar, dass gegen solche Schlagzeilen selbst Blockbuster wie «Fifa 18» oder «CoD: WWII» das Nachsehen haben.