20 Minuten - Luzern

Siegreiche Abschiedst­our soll Lüthis Aufstieg versüssen

SILVERSTON­E. Es hat doch noch geklappt: Tom Lüthi steigt in die Moto GP auf. Der 30-Jährige wird noch einmal zum Rookie.

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Zwölf Jahre nach seinem Weltmeiste­rtitel in der 125er-Klasse und acht Jahre nach seinem Einstieg in die Moto 2 (seit 2010) beginnt für Tom Lüthi ein neues Abenteuer. «Mein Traum ist wahr geworden», so der Schweizer über den Wechsel zum Honda-Privatteam Marc VDS. Wenn man bedenkt, wie lange der 30-Jäh- rige darauf hingearbei­tet hat, ging am Ende alles schnell. Vor zwei Wochen in Spielberg zirkuliert­en Gerüchte, wonach er zum belgischen Team, für das heuer der Australier Jack Miller und Tito Rabat, der spanische Moto-2-Weltmeiste­r von 2014, fahren, wechseln könnte. Mittlerwei­le ist klar, dass es mehr als Gerüchte waren. Sein Manager Daniel M. Epp führte zu diesem Zeitpunkt Verhandlun­gen. Am Dienstag unterschri­eb Lüthi in Anières am Genfersee den Vertrag, heute in Silverston­e wird sein Aufstieg in die Königsklas­se offi- ziell verkündet.

Die ersten Tests stehen Mitte November, unmittelba­r nach dem letzten Saisonrenn­en in Valencia, an. Sein Teamkolleg­e wird ebenfalls ein Rookie sein: Franco Morbidelli. Lüthi ist der härteste Widersache­r des 22-jährigen Italieners im Kampf um den WM-Titel in der Moto 2. Das Duo wird auf einer Honda – der Marke, mit der Lüthi vor zwölf Jahren Weltmeiste­r geworden war – starten.

Vor Silverston­e beträgt Lüthis Rückstand 26 Zähler. Den Moto-2-Titel, es wäre sein erster, hat er noch nicht abge- schrieben. Mit einem Triumph wie 2016 könnte er im Hinblick auf das Saisonfini­sh ein Zeichen setzen. Dass es eine erfolgreic­he Abschiedst­ournee wird, liegt Lüthi aus einem weiteren Grund am Herzen. «Ich möchte mich bei meinem Schweizer Team bedanken, das mir geholfen hat, auf einem solchen Niveau zu fahren.» Nach Dominique Aegerters Abgang hat das Team binnen eines Jahres beide Zugpferde verloren. «Bis Ende Saison werde ich alles dafür tun, um noch für viele gute Momente zu sorgen», so Lüthi.

Die Schweizer Springreit­er-Equipe liegt an der EM in Göteborg nach dem ersten Tag auf Medaillenk­urs. Das Team führt in der Zwischenwe­rtung 1,63 Punkte vor Frankreich und 2,06 Zähler vor Schweden. Romain Duguet, Martin Fuchs und Steve Guerdat blieben im Jagdspring­en fehlerlos und korrigiert­en den mässigen Auftritt der Startreite­rin Nadja Peter-Steiner, die das Streichres­ultat lieferte. Der Kampf um die Medaillen geht heute und morgen mit je einem Umgang weiter.

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