So drücken sich Schweizer Vermieter vor tieferen Mieten
ZÜRICH. Viele Mieter haben tiefere Mietzinsen eingefordert. Welche Argumente bei einem Nein des Vermieters zulässig sind – und welche nicht.
Derzeit erhalten viele Mieter eine Antwort auf ihre Forderung nach tieferen Mietzinsen. Auch 20-Minuten-Leser W.B.* schrieb an seine Verwaltung, doch diese schmetterte sein Anliegen ab. Begründung: Der Mietzins für seine 3,5-ZimmerWohnung in Zürich liege «unter der möglichen Nettorendite». Ausserdem profitiere er seit Jahren von einem «äusserst günstigen Mietzins».
Thomas Oberle vom Hauseigentümerverband Schweiz verteidigt die Vermieter. Er verweist auf zahlreiche Mietverhältnisse mit günstigen Mietzinsen. «Gemäss der letzten Erhebung aus dem Jahr 2014 kostete eine 3-Zimmer-Mietwohnung in Zürich im Schnitt 1481 Franken.» Dies zeige, dass die Investitionen der Vermieter in die Liegenschaften zu einem guten Stück ohne Mietzinsaufschläge aufgefangen werden konnten.
Walter Angst vom Mieterverband Zürich erlebt regelmässig, dass Forderungen zur Mietzinsreduktion abgelehnt wurden. In gewissen Fällen sei das begründet, aber vielfach handle sich es um Ausflüchte: «Sie sind oft sehr fantasievoll, aber rechtlich nicht zulässig.» Das Argument mit der zu tiefen Nettorendite lässt Angst nicht gelten: «Durch die gesunkenen Hypothekarzinsen sind die Nettorenditen viel besser als früher.» 20 Minuten hat die meistgenannten Einwände der Vermieter zusammengestellt (s. Boxen).