Hussein zündet in seinem Wohnzimmer den Turbo
ZÜRICH. Wundertüte Kariem Hussein zeigt sich von seiner besten Seite: Toller Exploit bei Weltklasse Zürich!
Nach der WM in London war der 400-m-Hürden-Spezialist ratlos. Schwach und fast ausgeschieden im Vorlauf, bärenstark im Halbfinal, chancenlos als Achter und Letzter im Final. Es war ein Spiegelbild seiner ganzen Saison, die Konstanz war das grosse Problem.
Doch in seinem Wohnzimmer Letzigrund, wo er 2014 Europameister wurde, lief Hussein plötzlich wieder zur Hochform auf. Rang 3 in einem starken Feld. Dazu egalisierte der Thurgauer in 48,45 seine persönliche Bestzeit. «Das tut meinem Selbstvertrauen gut. Es ist wirklich cool, dass mir zum Schluss hier diese PB gelang, denn das letzte Rennen einer zu Ende gehenden Saison nimmt man in das erste der folgenden mit.»
Auch Mujinga Kambundji verkaufte sich über 200 m gut, die in einem mit internationalen Grössen gespickten Feld in 22,71 Sechste wurde. «Die Zeit ist okay und der Rang cool», meinte die Bernerin zu ihrer Performance. Weniger Glück hatte ihr Sprinterkollege Alex Wilson: Er musste seinen Lauf über 100 m wegen Achillessehnenproblemen aufgeben.
Auch Lea Sprunger konnte nicht das erreichen, was sie sich erhofft hatte. Ihr grosses Ziel war es, in Zürich zu gewinnen. Doch das klappte für die WM-Fünfte nicht ganz, sie musste sich mit Rang 3 und einer Zeit von 54,66 zufrieden geben – zeitgleich mit Landsfrau Petra Fontanive. «Ich habe alles versucht, aber ich hatte einen Fehler bei der vierten Hürde», so Sprunger. Flankiert wurde sie gestern im Letzi von abtretenden Kolleginnen. Fontanive bestritt ebenso ihren letz- ten Wettkampf wie Sprungers Schwester Ellen kurz vor ihr im Vorprogramm über 200 m. Un- vergesslich bleibt Weltklasse Zürich 2017 daher für alle drei.