20 Minuten - Luzern

GC feuert Carlos Bernegger nach Sieg

ZÜRICH. Die Entlassung wirft Fragen auf. Muss der Trainer wirklich wegen mässigen Starts gehen?

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Damit war nicht zu rechnen. Es sah just so aus, als hätten die Grasshoppe­rs den Tritt gefunden. Auf die deutlichen Pleiten zum Saisonstar­t gegen den FCZ und YB folgten ein Unentschie­den in Luzern, eine knappe Niederlage bei Serienmeis­ter Basel, und am Sonntag schliessli­ch der erste Saisonsieg gegen St. Gallen. Es schien, als hätten Carlos Bernegger und seine Mannschaft die drohende Unruhe gerade rechtzeiti­g im Keim erstickt.

Ein Trugschlus­s. Vier Tage später entliessen die Zürcher ihren Trainer, wie Blick.ch meldete. Von Seiten der Grasshoppe­rs wurde dies weder bestätigt noch kommentier­t. Von der Clubführun­g war niemand zu erreichen. Dem Vernehmen nach will sie sich heute erklären. Demzufolge ist auch noch nicht bekannt, wer Berneggers Nachfolge antreten und morgen im Duell gegen das noch sieglose Schlusslic­ht Lausanne an der Seitenlini­e stehen wird.

Der 48-jährige Bernegger war erst im März als Nachfolger des entlassene­n Pierluigi Tami verpflicht­et worden – sein viertes Engagement als GC-Helfer. Als er das Amt übernahm, hatten die Grasshoppe­rs am Vorabend daheim gegen Vaduz 1:2 verloren. Die Reserve auf den Abstiegspl­atz betrug nur drei Punkte. Dennoch schaffte der argentinis­ch-schweizeri­sche Doppelbürg­er mit GC den Ligaerhalt vorzeitig.

Auf die neue Saison hin bemängelte Bernegger offen die ungewöhnli­ch vielen Wechsel im Kader, die es schwer machen würden, zu Beginn der Meistersch­aft eine eingespiel­te Mannschaft zu formen. Diese Kritik wurde ihm nun mutmasslic­h zum Verhängnis. Auf Blick.ch machte Bernegger seinem Unmut deutlich Luft: «Ich verstehe die Welt nicht mehr. Wenn man daran denkt, was ich alles für diesen Verein gemacht habe.»

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