Das Handyverbot in der Schule wird gelockert
ZÜRICH. In vielen Schulen sind Handys auf dem Gelände verboten. Nun sollen sie im Unterricht eingesetzt werden.
Auf das neue Schuljahr hat die Stadt Zürich das Handyverbot in Schulen gelockert. Laut dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» war das Benutzen mobiler Geräte bisher auf dem gesamten Areal verboten, sowohl in der Primar- als auch in der Sekundarstufe. Seit letzter Woche dürfen die Lehrpersonen aber den Gebrauch erlauben, wenn es um schulische Aufträge geht. So können damit Recherchen im Klassenzimmer durchgeführt werden.
Auch die Stadt Bern teilt mit, dass die Handy-Richtlinien von 2008 noch dieses Jahr ausser Kraft gesetzt werden sollen. Da- rin steht, dass mobile Geräte im Unterricht ausgeschaltet und versorgt bleiben sollen. «Dieser Grundsatz ist aus heutiger Sicht veraltet», sagt Irene Hänsenberger, Leiterin des städtischen Schulamts. Auch in den Schulen der Stadt St. Gallen wird laut der Stadtverwaltung das Verbot überarbeitet. Das Prinzip, die mobilen Geräte sinnvoll einzusetzen statt zu verbieten, solle im Verlaufe des Schuljahrs in der Hausordnung verankert werden, schreibt die Stadt. Dieses Modell wird etwa in der Stadt Luzern bereits praktiziert. Der Gebrauch des Handys auf dem Schulgelände ist generell verboten. Im Unterricht können Lehrpersonen aber Ausnahmen machen. Im Kanton Basel-Stadt dagegen steht es den Schulleitungen frei, Regelungen zu erlassen.
Die Lockerung des Handyverbots sieht Medienpädagogin Eveline Hipeli als Chance: «Wenn die Schule den Einsatz gezielt plant, kann die Nutzung des Handys eine Bereicherung für den Unterricht sein.» Mit dem Lehrplan 21, der den Medien eine stärkere Stellung verschafft, mache es durchaus Sinn, das Handy in den Unterricht einzubeziehen.