Polizei konnte 505-mal nicht handeln
LUZERN. Der Sparkurs hat Folgen: Im Schnitt konnte die Luzerner Polizei in sieben Fällen pro Tag nicht ausrücken.
Wie stark die Luzerner Polizei von den Sparmassnahmen betroffen ist, zeigt nun die Antwort der Regierung auf eine dringliche Anfrage im Parlament von SP-Fraktionspräsi- dentin Ylfete Fanaj: Zwischen dem 1. Juli und dem 8. September gab es insgesamt 505 Fälle, «in welchen mangels Ressourcen nicht reagiert werden konnte». Das sind im Schnitt 7,3 Fälle pro Tag. Jedoch habe schon zuvor nicht jede Meldung bearbeitet werden können, so die Regierung.
Konkret konnte die Polizei bei Ruhestörungen 108-mal und bei Meldungen zum Strassenverkehr 61-mal nicht ausrücken. Auch verdächtige Wahrnehmungen (46 Fälle), Diebstähle (20), Einbrüche (16) oder Streitigkeiten und Drohungen (14) blieben unbearbeitet. Die präventive Präsenz musste ebenfalls eingeschränkt werden: Vor allem an Hotspots, in Randgebieten und zu Abendstunden habe man die Präsenz reduzieren müssen, so die Regierung.
Max Hofmann, Generalsekretär des Verbands Schweizerischer Polizeibeamter, findet diese Entwicklung gefährlich: «Wenn die Polizei ihren Grundauftrag nicht mehr wahrnehmen kann, ist die Sicherheit gefährdet.» So könnten etwa nach Einbruchdiebstählen Beweise verloren gehen, weil die Polizei keine Spuren sichern könne. Bedenklich sei auch, wenn Personenkontrollen und verdächtigen Wahrnehmungen nicht nachgegangen werden könne.