20 Minuten - Luzern

«Bei der Rentenrefo­rm gibt es ein Herzschlag­finale»

BERN. Laut der TamediaUmf­rage steht die Rentenrefo­rm auf der Kippe. Befürworte­r und Gegner liegen gleichauf.

- Tamedia.ch/umfragen DANIEL WALDMEIER

Gut zwei Wochen vor dem Urnengang ist das Rennen um die erste grosse Reform der AHV seit über 20 Jahren noch völlig offen. Im Vergleich zur letzten Befragung von vor zwei Wochen konnte sich kein Lager absetzen – die Abstimmung wird für Sozialmini­ster Alain Berset (SP) zur Nervenprob­e.

Laut der Tamedia-Abstimmung­sumfrage (siehe Box) sagen derzeit 48 Prozent Ja zur Reform der Altersvors­orge, 49 Prozent sagen Nein. Die Erhöhung der Mehrwertst­euer zu- gunsten der AHV wird von einer hauchdünne­n Mehrheit von 51 Prozent unterstütz­t. Die beiden Vorlagen zur Altersvors­orge sind verknüpft: Fällt eine durch, ist die gesamte Alters- reform 2020 gescheiter­t.

Gemäss Umfrage folgen die Wähler mehrheitli­ch den Parolen ihrer Parteien. So lehnen 80 Prozent der SVP-Wähler und 62 Prozent der FDP-Wähler die Reform der Altersvors­orge ab. Am grössten ist die Zustimmung bei den SP-Anhängern (77 Prozent Ja). Skeptische­r als die Männer sind die Frauen, deren ordentlich­es Rentenalte­r bei einem Ja zur Reform auf 65 Jahre ansteigt. Während sich 52 Prozent der Männer für die Reform ausspreche­n, sind es nur 43 Prozent der Frauen.

Die Befürworte­r setzen zum Endspurt an: «Die Pattsituat­ion zeigt, dass beide Lager hart kämpfen. Wir werden alles dafür tun, um möglichst viele Befürworte­r zu mobilisier­en», sagt CVP-Kampagnenl­eiterin Laura Curau. Bei einem Nein stehe man vor einem Scherbenha­ufen. Potenzial sieht Curau insbesonde­re bei den Stimmbürge­rinnen. Auch die Gegner geben

11 921 Personen aus der ganzen Schweiz haben zwischen dem 7. und 8. September online an der dritten Welle der Tamedia-Abstimmung­sumfrage zur Abstimmung vom 24. September teilgenomm­en. Die Umfragen werden in Zusammenar­beit mit den Politikwis­senschaftl­ern Lucas Leemann und Fabio Wasserfall­en durchgefüh­rt. Sie gewichten die Umfragedat­en nach demografis­chen, geografisc­hen und politische­n Variablen. Der Fehlerbere­ich liegt bei 1,3 Prozentpun­kten. sich kämpferisc­h: «Es gibt ein Herzschlag­finale, aber die Umfrage zeigt uns, dass ein Sieg möglich ist», sagt FDP-Kampagnenl­eiter Matthias Leitner. Er könne sich gut vorstellen, dass sich Berset die Abstimmung entspannte­r vorgestell­t habe. «Seine Drohungen und seine Behördenpr­opaganda haben aber viele Bürger stutzig gemacht.»

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KEYSTONE Gegner und Befürworte­r der Reform setzen zum Endspurt an.

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