Bis 9000 Franken im Monat: So gut bezahlt sind Bau-Jobs
ZÜRICH. Rund 250 Lehrstellen konnten die Baufirmen diesen Herbst nicht besetzen – dies trotz hoher Löhne und Aufstiegschancen.
Jugendliche zieht es heute eher in Bürojobs als auf den Bau. Kommt hinzu, dass durch den Trend zur Akademisierung die Anzahl Jugendlicher, die überhaupt eine Lehre in Angriff nehmen wollen, sinkt. Das spürt auch der Schweizerische Baumeisterverband (SBV). Im Bauhauptgewerbe konnten in diesem Spätsommer rund 250 Lehrstellen nicht besetzt werden. Laut SBV löst zudem ein Teil der Lehrlinge ihre Arbeitsverhältnisse innerhalb der drei Lehrjahre vorzeitig auf. 2016 betraf dies 13 Prozent der Lehrverträge.
«Oft ist ein falsches Bild von den Tätigkeiten auf dem Bau in den Köpfen vorhanden», sagt Vera Steinmann, Leiterin Berufswerbung beim SBV, zu 20 Minuten. Das traditionelle Bild des Bauarbeiters sei überholt. Längst gebe es auf dem Bau attraktive Arbeitsbedingungen und sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten.
Das zeigt sich auch beim Lohn: Verdient ein Maurer nach drei Jahren Lehre rund 5500 Franken im Monat, liegen bei einem Vorarbeiter schon bis 6300 Franken drin. Die nächste Stufe in der Karrie- releiter ist Polier mit bis zu 6500 Franken im Monat. Die Ausbildung dauert drei Semester. Gleich nach der Lehre kann aber auch mit Bauführerschule begonnen werden. Die jüngsten Absolventen sind derzeit 23 Jahre alt. Nach der Ausbildung zum Bauführer lie- gen laut SBV bis zu 9000 Franken pro Monat drin. Der Mangel an Lehrlingen könnte für den SBV längerfristig zum Problem werden: «Fehlen die Lernenden, fehlen in einigen Jahren auch die Kandidaten für die Kaderpositionen», sagt Steinmann. Stoxx 50 Dax Dow Jones Nasdaq