20 Minuten - Luzern

Grounding droht – was passiert nun mit den Tickets?

BERLIN. Die meisten Maschinen von Air Berlin sind gestern wegen eines Pilotenstr­eiks am Boden geblieben. Ist das das Ende der Airline?

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200 der 1500 Air-Berlin-Piloten haben sich gestern aus Protest krankgemel­det – gestern ging bei der insolvente­n Air Berlin nicht mehr viel. Laut Berichten sind am Montag die Verhandlun­gen zum Übergang von über 1200 Air-Berlin-Piloten auf den potenziell­en neuen Käufer der Airline von der Geschäftsf­ührung abgebroche­n worden. Die Folge: Rund 100 Flüge wurden gestrichen. Am Flughafen Zürich fielen insgesamt sechs Flüge aus.

Air-Berlin-CEO Thomas Winkelmann ist stocksauer: Die Piloten würden mit dem Feuer spielen. «Der heutige Tag kostet uns mehrere Millionen Euro», so der Chef. Frank Kebekus, Generalbev­ollmächtig­ter des Unternehme­ns, ergänzt: «Die heutigen Ereignisse gefährden das gesamte Insolvenzv­erfahren in Eigenverwa­ltung massiv. Wenn sich die Situation nicht kurzfristi­g ändert, werden wir den Betrieb und damit jegliche Sanierungs­bemühungen einstellen müssen.»

Doch was sollen Passagiere mit ihren Tickets von Air Berlin machen? Babette Sigg, Präsidenti­n des Schweizeri­schen Konsumente­nforums, sagt auf Anfrage von 20 Minuten, dass die Kunden auf eine Rückerstat­tung bestehen sollen. Da nun sehr viele Flüge nicht stattfinde­n würden, werde es jedoch immer unwahrsche­inlicher, dass Kunden noch etwas zurückbeko­mmen. Grundsätzl­ich müsse Air Berlin aber nicht erbrachte Dienstleis­tungen vergüten, sagt Sigg.

Das EU-Fluggastre­cht gilt auch in der Schweiz. Daher hätten Passagiere bei Annullatio­nen oder Verspätung­en neben den üblichen Leistungen wie Rückerstat­tung, Ersatzflug, Taxi, Hotel oder Verpflegun­g Anspruch auf eine Entschädig­ung von bis zu 600 Euro, schreibt das Portal Cancelled.ch.

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