20 Minuten - Luzern

Auf – Nato ist in Sorge

MOSKAU. Russland und Weissrussl­and haben gestern ein Grossmanöv­er mit Tausenden Soldaten begonnen. Die baltischen Nato- Staaten sehen das mit Sorge.

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An der Grossübung Sapad 2017 (Westen 2017) nehmen nach russischen Angaben 12 700 Soldaten, 70 Flugzeuge, 250 Panzer und zehn Kriegsschi­ffe teil. Sie sei «streng defensiver Natur und nicht gegen irgendeine­n Staat oder eine Ländergrup­pe gerichtet», so das russische Verteidigu­ngsministe­rium. Man wolle auf der Grundlage moderner Konflikte trainieren und die Streitkräf­te beider Länder schulen. Das Manöver werde an sechs Übungsplät­zen in Weissrussl­and stattfinde­n. Zudem sollen taktische Manöver der Luftwaffe in Russland geprobt werden.

Die Nato-Staaten Polen, Litauen, Lettland und Estland sind aber besorgt. Sie vermuten über 100 000 teilnehmen­de Soldaten und fürchten, dass Russland unter dem Deckmantel des Manövers dauerhaft Soldaten an ihren Grenzen stationier­t. Die Nato hat dieses Jahr die Verstärkun­g ihrer Truppen im Osten abgeschlos­sen und dafür multinatio­nale Kampfverbä­nde mit jeweils tausend Soldaten ins Baltikum verlegt.

Auch der deutsche CDU-Politiker und ehemalige Generalsta­bsoffizier der Bundeswehr, Roderich Kiesewette­r, sieht die Militärübu­ng kritisch. Gegenüber dem «Deutschlan­dfunk» rät er zwar zu Gelassenhe­it, man müsse aber die Sicherheit­sbedenken des Baltikums ganz klar mit einkalkuli­eren. Kiesewette­r erinnerte an die letzte grosse Übung Sapad von 2013: «Das war ein halbes Jahr vor der Besetzung der Krim. Da kann ich schon verstehen, dass die baltischen Staaten in Sorge sind.»

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AP den Russen ein Manöver durch.

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