«Die Partei» provoziert mit totem Flüchtlingskind
DRESDEN.DRESDEN Di Die S Satireparteii i « Di Die Partei» parodiert ein Wahlplakat – mit dem Bild eines toten Flüchtlingskinds. Sie löst damit harsche Kritik aus.
Die deutsche Satirepartei «Die Partei» provoziert gerne: In Anlehnung an Layout und Slogan der aktuellen CDUKampagne «Für ein Deutschland, in dem wir gut und gerne leben» steht auf ihrem Wahlplakat «Für einen Strand, an dem wir gut und gerne liegen». Dazu ein Bild des toten Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi am Strand von Bodrum (Türkei). Das Foto war im September 2015 als Symbol des Flüchtlingsleids um die Welt gegangen.
Die CDU kommentierte das Plakat mit klaren Worten: «Zu so einer widerwärtigen Geschmacklosigkeit äussern wir uns nicht.» Der «Partei»-Vorsitzen- de dM Martin iS Sonneborn b rechtfertigte h f i die di Aktion gegenüber dem Onlineportal Meedia.de. Kritik sei direkt ans Kanzleramt zu richten: «Das passt natürlich in die aktuelle Situation, Schicksal und Tod von Flüchtlingen aus Wahlkampf und Öffentlichkeit herauszuhalten.»
Abdullah Kurdi, Aylans Vater, sagte zu «Bild»: «Es macht mich traurig, wenn ich das Foto in einem solchen Zusammenhang sehen muss.» Und weiter: «Da sollten vielleicht einige darüber nachdenken, ob sie das Geld nicht besser für Flüchtlinge investieren.» Für Angela Merkel findet er lobende Worte. Sie sei die einzige Politikerin gewesen, die Verantwortung übernommen habe: «Ich bin ihr trotz unseres Dramas bis heute dankbar.»
«Die Partei» wurde 2004 von Redaktoren einer Satirezeitung gegründet. Sie eroberte bei der Europawahl 2014 einen Sitz im Europaparlament.