Warum die SBB-Speisewagen Defizite einfahren dürfen
BERN. Die SBB macht mit der Bahngastronomie hohe Verluste. Trotzdem werden die rollenden Restaurants nicht abgeschafft.
Die SBB macht mit der Bahngastronomie Verluste in Millionenhöhe. Auch in Zukunft wird das Unternehmen in diesem Bereich rote Zahlen im einstelligen Millionenbereich schreiben. Die SBB nehme diese Verluste in Kauf, weil das Angebot den Kundenbedürfnissen entspreche, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage von 20 Minuten. Darum plane die SBB weitere rollende Restaurants.
Die Essgewohnheiten unterwegs haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Insbesondere die Take-awayAngebote an Bahnhöfen sind beliebter geworden. Reisende finden an Bahnhöfen umfassende Verpflegungsmöglichkeiten vor, wie Karin Blättler, Präsidentin von Pro Bahn Schweiz, zu 20 Minuten sagt.
Oft ist es für Reisende auch sicherer, sich schon vor dem Einstieg zu verpflegen. Der Grund: Nur wer jeweils den Fahrplan konsultiert, weiss, welches Angebot gerade besteht.
Das Gastronomiekonzept der SBB sei zu kompliziert, so Blättler. Man müsste das System grundsätzlich neu überdenken, sodass Kunden es sich einfach merken könnten. Ein Schritt wäre, auf allen Intercity- und Eurocity-Linien Verpflegung anzubieten, wie es die SBB zurzeit plant. Blättler weist darauf hin, dass es sich bei den Verlusten der SBB im Gastronomie-Sektor um eine Verlagerung der Einnahmen handle. Das Verpflegungsgeschäft am Bahnhof sei lukrativ, weswegen die SBB mächtig Mietzinsen kassiert. Blättler glaubt, dass die Zinseinnahmen die Verluste der Gastronomie «um ein x-Faches» wettmachen. Stoxx 50 Dax Dow Jones