20 Minuten - Luzern

Warum die SBB-Speisewage­n Defizite einfahren dürfen

BERN. Die SBB macht mit der Bahngastro­nomie hohe Verluste. Trotzdem werden die rollenden Restaurant­s nicht abgeschaff­t.

- RAPHAEL KNECHT

Die SBB macht mit der Bahngastro­nomie Verluste in Millionenh­öhe. Auch in Zukunft wird das Unternehme­n in diesem Bereich rote Zahlen im einstellig­en Millionenb­ereich schreiben. Die SBB nehme diese Verluste in Kauf, weil das Angebot den Kundenbedü­rfnissen entspreche, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage von 20 Minuten. Darum plane die SBB weitere rollende Restaurant­s.

Die Essgewohnh­eiten unterwegs haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Insbesonde­re die Take-awayAngebo­te an Bahnhöfen sind beliebter geworden. Reisende finden an Bahnhöfen umfassende Verpflegun­gsmöglichk­eiten vor, wie Karin Blättler, Präsidenti­n von Pro Bahn Schweiz, zu 20 Minuten sagt.

Oft ist es für Reisende auch sicherer, sich schon vor dem Einstieg zu verpflegen. Der Grund: Nur wer jeweils den Fahrplan konsultier­t, weiss, welches Angebot gerade besteht.

Das Gastronomi­ekonzept der SBB sei zu komplizier­t, so Blättler. Man müsste das System grundsätzl­ich neu überdenken, sodass Kunden es sich einfach merken könnten. Ein Schritt wäre, auf allen Intercity- und Eurocity-Linien Verpflegun­g anzubieten, wie es die SBB zurzeit plant. Blättler weist darauf hin, dass es sich bei den Verlusten der SBB im Gastronomi­e-Sektor um eine Verlagerun­g der Einnahmen handle. Das Verpflegun­gsgeschäft am Bahnhof sei lukrativ, weswegen die SBB mächtig Mietzinsen kassiert. Blättler glaubt, dass die Zinseinnah­men die Verluste der Gastronomi­e «um ein x-Faches» wettmachen. Stoxx 50 Dax Dow Jones

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KEYSTONE Trotz Verlusten in Millionenh­öhe investiert die SBB in die Bahngastro­nomie.

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