20 Minuten - Luzern

Die ZSC Lions – die Bayern des Schweizer Eishockeys

ZÜRICH. Die ZSC Lions sind Leader. Freude in Zürich? Denkste! Primär wird gemotzt.

- MARCEL ALLEMANN

Die ZSC Lions haben in der noch jungen Saison alle drei Spiele gewonnen und grüssen als Tabellenfü­hrer. Doch hört man sich im Verein und dem Umfeld um, bekommt man das Gefühl, dieser stecke in einer Krise. Das erinnert an die aktuellen Vorgänge beim FC Bayern München, wo nach Siegen primär fleissig gemotzt wird. «Recht hatte, wer zu Hause blieb», lautete der heftige erste Satz der NZZ im Matchberic­ht nach dem 5:3-Sieg gegen die SCL Tigers. Doch nicht nur die Medien beäugen die Leistungen des ZSC kritisch, auch die Spieler selbst tun es. Beim Interview nach dem Spiel fand Captain Patrick Geering gegenüber SRF kaum gute Worte über die Leistung des Teams, man müsse viel härter arbeiten.

Zugegeben: Die ZSC Lions überzeugte­n bei ihren drei Siegen nicht wirklich. In den beiden Spielen gegen die SCL Tigers verschlief­en sie zweimal den Start (0:3- und 0:2-Rückstände), gegen Kloten stellten sie bei Spielhälft­e zwischenze­itlich den Betrieb ein. Es fehlt an Konstanz im Spiel. «Dass viel gemotzt wird, habe ich auch schon festgestel­lt», sagt ZSC-Sportchef Sven Leuenberge­r. Er selbst findet, dass man in einigen Bereichen wie etwa dem Power- und Boxplay auf dem richtigen Weg sei, «aber spielerisc­h sind wir noch nicht dort, wo wir gerne wären. Und die Kompakthei­t fehlt noch komplett.» Leuenberge­r, der sich somit auch selbst ein wenig an der Motzerei betei- ligt, ist nicht unglücklic­h, dass auf das Team mit dem Auswärtssp­iel in Lugano heute «ein Gradmesser» wartet. Ob im Fall eines Sieges weitergemo­tzt wird?

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KEYSTONE ZSC-Trainer Hans Wallson konnte seine Mannschaft noch nicht zu Konstanz führen.

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