20 Minuten - Luzern

Muss Cassis jetzt auf seine Zigaretten verzichten?

BERN. Ignazio Cassis raucht fünf Zigaretten am Tag – die Lungenliga fände eine Entwöhnung begrüssens­wert.

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US-Präsident Barack Obama tat es in seiner ersten Amtszeit als Vorbild für seine Töchter, Alt-Bundesräti­n Ruth Dreifuss wenige Wochen nach ihrer Wahl in die Landesregi­erung: Sie schworen den Zigaretten ab. Für Claudia Künzli von der Lungenliga wäre es zu begrüssen, wenn der neu gewählte Bundesrat Ignazio Cassis nun ebenfalls aufhören würde zu rauchen – «auch für seine eigene Gesundheit».

Noch raucht er nach eigenen Angaben etwa fünf Zigaretten am Tag. Künzli warnt: «Auch fünf Zigaretten am Tag sind gesundheit­lich nicht unbedenkli­ch.» Dass Arzt Cassis trotz besseren Wissens weiterrauc­he, sei erklärbar: «Nikotin ist eine stark abhängig machende Substanz und manchmal einfach stärker als die gesundheit­lichen Bedenken.» Die anspruchsv­olle Arbeit in der Landesregi­erung könnte Cassis nun dazu verleiten, mehr zu rauchen. «Mit dem Rauchen wird oft versucht, Stress abzubauen. Dabei wird jedoch nur für kurze Zeit die Nikotinsuc­ht befriedigt.» Besser seien Entspannun­gsübungen und Bewegung.

Parlamenta­rier halten einen Rauchstopp nicht für nötig. «Ich habe lieber einen Bundesrat, der auch mal eine Zigarette oder einen Schnaps geniesst, als einen verbohrten Gesundheit­sfanatiker», sagt Gregor Rutz (SVP). Auch Sibel Arslan (Grüne) findet, Cassis könne auch weiterhin seinem Laster frönen. «Wir müssen ja nicht gleich alles nachma- chen, was die US-Präsidente­n vorleben.» Die Raucherter­rasse des Bundeshaus­es erfülle auch eine soziale Funktion. «Man trifft sich hier eher mit Leuten aus anderen Parteien und kann sich in lockerem Rahmen austausche­n.»

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KEYSTONE Ignazio Cassis solle ruhig weiterrauc­hen, finden Parlamenta­rier.

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